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Freitag, 2. April 2010

Kräuterspirale, Forsythien zu Ostern, Duftschneeball

Der Waldgarten ist ein wenig ungewöhnlich. Denn hier stehen die Kräutlein nicht in Reih und Glied, wie man es von konventionellen Gärten her kennt. Petersilie zum Beispiel darf ganz frei an der Terrasse zwischen Vergissmeinnicht und Löwenzahn (Taraxacum) gedeihen. Denn der Löwenzahn wird ohnehin bald geerntet. Aus ihm und seinen Wurzeln wird dann leckerer heilkräftiger Löwenzahnhonig/sirup frei nach Maria Treben (Rezept = E-Book S. 35) hergestellt. Die Löwenzahnblätter dienen im Frühjahr einer mehrwöchtigen Blutreinigungskur. Und wo erntet man ihn besser (giftfreier) als im eigenen Garten?!


Unsere moderne Nahrung ist häufig arm an den verdauungswichtigen Bitterstoffen und anderen Wirkstoffen, so daß Wildpflanzen eine geradezu ideale Ergänzungsquelle darstellen.
Auch andere Leckereien, wie Löwenzahnsalat, Löwenzahn-Pesto und sogar Kaffee, lassen sich aus ihm zaubern.

Sauerampfer habe ich im hinteren Waldgartenbereich im letzten Jahr angepflanzt. Nicht weit vom Walnußbaum. Ist zu hoffen, daß er hier seßhaft wird. Er gehört für mich unbedingt zu einer Frankfurter Grünen Soße, aber eine Sauerampfer-Suppe ist auch nicht zu verachten. Roh im (Wildkräuter-)Salat schmeckt er auch ganz vorzüglich.


Vielerlei Kraut wächst hier, so ist auch für die rote Taubnessel (Lamium purpureum) mit ihren anmutigen blauen Lippenblüten immer noch ein Plätzchen frei. Taubnesseln sind sehr wohlschmeckend und man entdeckt sie gerade wieder für die Wildgemüseküche. Taubnessel-Tomaten-Cannelloni wäre nur eine der Möglichkeiten ...
Lamium album ist die weißblühende Variante. Die Bestimmung der Taubnessel ist ganz einfach!



Auf Englisch und in Latein
"Labiatarum Genera Et Species: Or, A Description of the Genera and Species of Plants of the Order Labiatae“
Mein Traum ist immer noch eine Kräuterspirale, doch vorerst kommen wir zum Anlegen dieser nicht.

Die Gemswurz (Doronicum orientale), die im März gerade ihre Blättchen hervorstreckte, ist jetzt soweit gediehen, daß sich mittlerweile auch ihre Blütenknospen zeigen. Sie wächst hier an verschiedenen Stellen im Waldgarten, nicht jedoch im Vorgarten.



Pünktlich zu Ostern beginnen nun auch die Forsythien zu blühen. Sie haben ihr Revier entlang am Zaun in der Nähe des Goldregens.


Mahonien (Mahonia aquifolium) gefällt es im Waldgarten.  Sie lassen sich überall nieder und sind keinem bestimmten Bereich zuzuordnen. Nur ab und zu muß ihnen Einhalt geboten werden. Obwohl Mahonien an die 2 m Höhe erreichen können, bleiben sie hier niedrig, bis höchstens 1 m. Die gelbe Blüte ist hübsch und beginnt jetzt.



Stockmalven, die sich hier nun auch unmittelbar hinterm Haus entwickeln.


Folgendes Phänomen habe ich noch nicht beobachtet, werde aber künftig einmal darauf achten:
Wie auch bei anderen Berberitzengewächsen kann man bei der Gewöhnlichen Mahonie den seltenen Mechanismus von reizbaren Staubblättern studieren, die etwa bei Berührung durch ein Insekt explosionsartig in Richtung Narbe schnellen und somit ihren Blütenstaub am Besucher festheften.

Der kleine Sauerkirschbaum (Prunus cerasus) steht im hinteren Waldgartenteil, und das waren am gestrigen Tage seine Knospen. Letztes Jahr war er sehr ertragreich.


Prächtig und herrlich duftend kommt der Duftschneeball (Viburnum carlesii Aurora) im April. Er hat in Hausnähe im vorderen Waldgartenteil seinen Platz. Noch sind nur die Knospen zu sehen . . . doch schon bald wird uns ein beständiger  parfümschwerer Duft umwehen . . .


Nahe des Duftschneeballs liegt auch die Terrasse und der folgende Seitenstreifen, auf dem ich u.a. diesen noch zarten Weißen Flieder gepflanzt habe. In seiner Nähe wächst eine blutrote Zierquitte, die nicht mit auf dem Bild ist. Zu Füßen des Weißen Flieders ein Veilchenteppich wie fast überall zur Zeit.
Seit im letzten Jahr Bäume gefällt wurden, verändert sich die Flora abermals. Vermehrt fällt Licht ein, wo vorher viel Schatten war.

Ganz hinten am Ende des Waldgartens wächst diese Bluthasel (Corylus maxima "Purpurea"). Anders als ein freistehender Solitär ist sie verzweigt und in ihre Umgebung dicht eingebunden. Noch sind nur wenige winzige Blättchen und Kätzchen zu sehen.

1 Kommentar:

  1. Schön und detailgenau hast Du uns über Deine Wildkräuter erzählt.
    Ich mag Mono-Gärten auch nicht, allerdings achte ich schon darauf, daß sich die Kräuter in den Beeten nicht allzuviel ausbreiten.
    WIr haben viel Klee, Löwenzahn und Brenessel, zu letzteren kann ich mich nicht anfreunde.
    Ich weiß, sie sind gesund und gerade, wenn man Rheumatiker ist.
    Trotzdem.
    Die Taubnessel, über die freue ich mich.
    Stockrosen habe ich auch.
    Allerdings habe ich da Jahre gehabt, wo sich Käfer zwischen Blatt und Stengel eingenistet haben mit ihren Larven und dann sind die Malven eingegangen.
    Ich habe alles mögliche versucht.
    Sogar absammeln, obwohl es so grauslich ist.
    Die kamen immer wieder.

    Zum Speichervolumen.
    Ja, es gibt andere Bloggersysteme, die meisten haben aber nur 20 MB (Blogger 1 GB).
    Das ist schon mal ein Problem.
    Und ein neues Picasawebalbum, das gelingt mir nicht.
    Ich komme immer wieder in mein altes hinein.
    Nein, danke, also wenn Du da einen Knackpunkt weißt.
    Ich müßte wahrscheinlich mit einem anderen PC rein.
    Aber umständlicher gehts dann eh nimmer....=0((

    Und danke, auch Dir ein schönes Osterfest!!!
    Sei lieb gegrüßt..Luna

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