Waldgärten sind stark im Kommen - das war mir nichts Neues! Und oft finde ich seit einiger Zeit Webseiten zu diesem Thema, besonders seit ich mich mit diesem Blog beschäftige. Schließlich ist auch mir der Wald ein Herzens-Anliegen, und ich finde es wunderbar, wenn man den eigenen Wald in seinem Hausgarten verwirklichen kann.
Vor einigen Tagen erreichte mich eine Mail von Kai vom
Synergia-Verlag, in der er mir
ein Buch mit dem Titel
"Das Waldgarten-Prinzip" vorstellte.
Kurz darauf erhielt ich ein Rezensions-Exemplar, das ich jetzt an Pfingsten im Eiltempo gelesen habe.
Ich möchte ausdrücklich betonen, daß ich diese Werbung in diesem Falle gern kostenlos mache (bis auf das Rezensions-Exemplar!) Denn in diesem besonderen Fall geht es schließlich auch um meine eigene Idee, die der Autor vertritt.
Unabhängig von diesem Buch (ich recherchiere ja sehr viel!) lese ich immer öfter von Waldgärten und
Waldgarten-Träumen. Schon lange war es auch meine Idee, einmal das Für und Wider eines solchen Gartens hier im Blog zu beschreiben. Doch bis auf den kleinen Exkurs rechts in der Sidebar fand ich bislang noch nicht die Zeit und Muße hierfür. Das soll sich hiermit nun ändern.
Wo läßt es sich schöner lesen, als im Halbschatten unter der großen alten Linde hinterm Haus
Wenn wir auch wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kinde kamen mit unserem derzeitigen Waldgarten, so hatte ich doch schon immer einen gewissen Hang zum
Wildwuchs- oder
wildromantischen Garten. Ja selbst einem sehr großen
Waldgarten oder
Parkgarten (wie wir ihn derzeit besitzen) war ich noch nie abgeneigt.
Denn neben aller Ökologie und
Biodiversität ging es mir schon immer um einen hohen Erholungswert. Diesen hat man in ganz winzigen Gärten kaum, wo sich Haus an Haus reiht, man jedes nachbarschaftliche Geräusch hören kann und alles ziemlich plan und eben bepflanzt ist (ich spreche aus langjähriger unterschiedlicher Haus- und Gartenerfahrung!) Und dennoch ist ein
kleiner Garten, der nach dem
Waldgartenprinzip bepflanzt wurde, doch so viel besser als nichts!
Blick vom Niemandsland aus in den vorderen Waldgarten unmittelbar hinterm Haus
Gärten, deren Sträucher und Hecken den Eindruck von
Klein Versailles machen, waren noch nie mein Fall. Nichts gegen die großartigen
Gartenanlagen des
Schlosses Versailles zu sagen, jedoch einen kompletten Garten rein in dieser Form würde ich niemals haben wollen! Ich möchte die Natur spüren können, wie sie ist. Zu einem Dreiviertel muß es in meinem Garten also "wild" sein, nicht ganz wild, aber doch so, daß man möglichst noch ein wenig
Obst, eventuell sogar auch
Gemüse ziehen kann. Doch das sagt sich einfacher, als es umgesetzt ist. Besonders wenn man in einem Wald wie dem unsrigen mit inzwischen
SEHR hohen
Waldbäumen lebt, die jetzt teilweise an die 10 Meter Höhe messen!
Dennoch gedeihen bei uns
Sauerkirschen, mehrere
Apfelsorten,
Quitten, und wenn der
uralte Birnbaum nicht abgestorben wäre und inzwischen sein Leben ganz lassen mußte, gäbe es auch
Birnen. Nicht zu vergessen, die Blutpflaumen im Herbst, selbst
Erdbeeren hätten wir, wenn ich mich mehr darum hätte kümmern können. Und die
vielen Nüsse! Von all den zahlreichen
Wildpflanzen, die sich im Laufe der Zeit angesiedelt haben, einmal ganz abgesehen . . .
Auch
Zucchini wurden vor Jahren am Kompost angepflanzt (als dieser Blog noch nicht existierte - ich versuche es rückversetzt nachzuposten!). Doch sagte uns ihr fast moderiger, allzu erdiger Geschmack einfach nicht zu! Eigenes Gemüse hin oder her - da muß irgendwas in unserem Kompost gewesen sein, das war einfach nur eklig!
Was ich damit sagen will - es ist
nicht ganz unmöglich, in einem Waldgarten auch mit schon höheren Bäumen, Obst und Gemüse zu ziehen!
Doch wer da glaubt, man könne alles wachsen lassen - ganz wie im Wald, der irrt! Denn ein gewisses Maß an Pflege erfordert eben auch ein
künstlicher Wald, der das ja ist! Ganz besonders, wenn man auch noch ernten will . . .
Apfelernte 31.8.2011 im Waldgarten
Doch der Vorrede nun genug und zum Buch - zunächst der Klappentext ...
Wäre es nicht wunderbar, man könnte in einen paradiesisch schönen Garten gehen, in welchem Verschiedenes wächst und auch lebt. Man könnte sich dort von reifen Früchten und Kräutern bedienen, Gemüse essen, Tiere beobachten, wunderschöne Seerosen und sonstige Blumen betrachten, ab und zu die Seele baumeln lassen, ohne ständig darin arbeiten und sich um die Pflanzen sorgen zu müssen?
Es viel mehr der Natur zu überlassen, die meiste Arbeit zu tun, nur ab und zu regulierend eingreifen, damit sich nur erwünschte Pflanzen ausbreiten und sich die Büsche und Bäume nicht allzu breit machen, damit der Lichteinfall nicht beeinträchtigt wird. Wäre das nicht paradiesisch schön?
Das Waldgarten-Prinzip handelt genau davon und zeigt den Weg, wie jeder, auch in kleinen Gärten, dies umsetzen.
Der Autor,
Silvio Waser, spricht mir aus der Seele, und was er schreibt, hätte zu einem guten Teil von mir auch stammen können. Da geht es noch um so viel mehr, als man anhand des Titels allein ahnen würde. Ob es die drei Ebenen sind, auf denen man seinen Wald anpflanzen sollte oder wie man es schafft, ein Mikroklima zu schaffen, in dem sich auch die heimische Tierwelt wohlfühlt und die allerlei, manchmal auch seltene Pflanzen anzieht, welche Werkzeuge es für die "Garten"arbeit im Waldgarten braucht. Wildtiere und
Haustiere und
Rosenbögen - alles hat im Waldgarten seinen Platz. - Es geht um leicht zu handhabende
Gemüse, die auch im "Wald" gedeihen oder wie man spezielle Herausforderungen im Waldgarten meistert . . . um den besonders hohen Erholungswert (der für den gestressten Mitteleuropäer von heute enorm wichtig ist) und nicht zuletzt geht es sogar um
Herzen! :-) (Doch mehr wird an dieser Stelle nicht verraten!)
Ja, es geht
auch um die innere Haltung, die es überhaupt erst ermöglicht, einen Garten wie diesen werden zu lassen. Von einem
Seelengarten ist da auch schon mal die Rede, vom Leben und Leben lassen . . . Doch lasst Euch überraschen! . . .
Im Buch finden sich außerdem eine Vielzahl Bilder aus Silvio Waser's eigenem Waldgarten.
Weitere Links - unabhängig vom Buch:
Waldgärten anlegen
Waldgärten und Stadtgärten
Essbarer Waldgarten in Halle
frei zugänglich
So entsteht ein Waldgarten
Die Links werden später gern erweitert, wenn jemand bspw. SEINEN Waldgarten hier verlinken möchte!