Nicht nur Elke/Günstig Gärtnern weiß um die Geheimnisse des Inhalts der Friedhofs-Abfallbehälter .... auch wir kennen diese schon sehr lange.
Zunächst war es meine verstorbene Mutter, die mich schon in früheren Jahren mit allerlei schönen Pflanzen vom Friedhof versorgte, die andere Leute dort einfach weggeworfen hatten. Damit bestückte ich bereits meine ersten Gärten.
Viel später kam ich dann selber auf die Idee, einmal in den Abfallkörben nach Pflanzen zu schauen. Und WAS man da alles finden kann, wenn man Glück hat, auch schöne Gefäße oder Rosen-Reliefs, wie unter dem vorherigen Link! Obwohl diese inzwischen eher auf einen Teil des Friedhofs wandern, der eine Art Müll-Ablageplatz ist, auch für Grabsteine oder Grab-Elemente, die keiner mehr haben will. Ein großer Lagerplatz sozusagen, von dem man sich früher auch Komposterde gratis holen konnte.
Doch mittlerweile ist dieses Gelände eingezäunt, niemand kann sich dort mehr bedienen, selbst Bruchsteinstücke kann sich also niemand mehr einfach wegholen ....
Ein Teil dieses Geländes, das inzwischen eingezäunt ist:
Besuch auf dem Friedhof
Am Totensonntag, auch Ewigkeitssonntag genannt, stattete ich dem Friedhof mal wieder einen Besuch ab und nahm dabei auch die Abfallkörbe ins Visier. Und siehe da, auch jetzt, gegen Ende November, ist es längst noch nicht zu spät, fündig zu werden! Es hat eben nicht immer jeder zur gleichen Zeit die Möglichkeit, sein Grab zu versorgen, einige tun dies erst am Totensonntag, wie wir gesehen haben und dabei wird dann noch so Einiges entsorgt. Alles brauchbare Pflanzen, die im Garten gut weiter gedeihen!
Der schöne große Lavendel durfte jedenfalls in meinen Beutel, Lavendel geht immer - ich frage mich nur, was Lavendel auf einem eher norddeutschen Friedhof zu suchen hat???
Die Astern oder Chrysanthemen wollte ich nicht mitnehmen. Ich war mir nicht sicher, ob das dauerhafte sind und woran ich das erkennen kann.
kam ebenfalls mit. Die selbe Pflanze hatte ich schon in einer Schale. Sie soll winterhart bis -20 °C sein. Da bin ich ja gespannt!
Das Exemplar vom Friedhof pflanzte ich in einen Blumenkasten, dafür flog eine vertrocknete Heide raus. Ich habe in meinem Fotoarchiv gefunden, dass ich sie im September in die Schale pflanzte und werde die Mühlenbeckia, wie sie sich nennt, noch in einem zeitlich rückversetzten Post mit diesem Post verlinken.
Links im Kasten die auf dem Friedhof gefundene, rechts die von mir vor einiger Zeit gekaufte Pflanze. Den Pflanzkasten fand ich übrigens einmal auf dem Sperrmüll!
Wenn man die Augen offen hält, kann man viel Geld sparen, die Leute werfen wirklich SEHR viel und dazu gute und schöne Sachen fort! Besonders in den Vierteln, in denen die ärmeren Leute wohnen, wird schnell entsorgt. Und nicht alles ist "Müll"! Keine Ahnung, woran das liegt .... trennt man sich schneller und wechselt dadurch Wohnung und Einrichtung oder wird das Material nicht ausreichend geachtet - folgt man Trends rascher aus mangelndem Selbstwertgefühl ???
In Soziologie hörten wir einst an der Uni, die sog. Konsum-Materialisten (Sinus Milieus), bieten alles auf, um Statussymbole zu erwerben.
So widersprüchlich dieser Begriff auch tönt ... mir tun diese Menschen nur leid, denn sie vergeuden wertvolle Lebenszeit, in dem Streben nach Dingen, Material, dass sie sich - eigentlich - gar nicht leisten können! Dafür verzichten sie auf anderes, was ihnen besser täte, wie gesunde Ernährung als Beispiel ... und ein bisschen Sparsamkeit kann auch nicht schaden ... um vielleicht später dann sich die begehrten Dinge wirklich leisten zu können ...
Eine Glockenblume wanderte ebenfalls mit .... eine gleiche wächst schon in meinem Garten - folglich habe ich die Neue vom Friedhof dann auch in die Nähe gepflanzt. . .
. . . zu Füßen eines kleinen Tännchens, das auch einmal vom Friedhof stammte, in diesem Jahr allerdings unser Weihnachtsbäumchen wird. Es wird zu diesem Zweck in einen Topf gepflanzt und später hoffentlich an einem anderen Platz im Garten wieder weiterwachsen, denn an seinem jetzigen Ort kann es ohnehin nicht verbleiben.
Und - ist das nicht auch eine Wolfsmilch?? Farblich würde diese nicht in dasselbe Beet passen, deshalb habe ich sie an den Zaun zu der anderen Wolfsmilch gesetzt.
Beim Googeln fand ich Rouys Wolfsmilch 'Ascott Rainbow' und eventuell habe ich mir diese jetzt eingehandelt. Die Blüte ist ja wunderschön!!!
In diesem Abfallbehälter hatte sich die Wolfsmilch versteckt, von der ich ausgehe, das die Pflanze eine ist - ebenso ein Bärenfellgras, das natürlich auch mitwanderte.
Wohingegen der Buchs mir zu verdächtig aussah - selbst die grünen Teile konnten mich nicht reizen. ;-)
Der Pflanzort des Bärenfellgrases - neben dem schon vorhandenen unterhalb des Reineclauden-Baumes, da dort die passenden Bedingungen für Lavendel und auch Gräser herrschen.
Bei diesem Gewächs, das wie ein kleiner Strauch wirkte, war ich mir unsicher ... ich kenne es nicht und ob es im nächsten Jahr wiederkommt??? Daher beließ ich es an seinem Ort.
Wie unschwer zu erkennen - auch am Totensonntag war useligstes Novemberwetter ...
Auch hier - überall Laub-Berge ...
Die malerischen (noch!) Seiten unseres Hauptfriedhofs ...
Die Beute bei uns daheim dann im Dunkeln mit Terrassenbeleuchtung per Handy aufgenommen ...
PS: Dass man für einen Friedhof keine Werbung macht, versteht sich von selbst, oder?! Das empfände ich zutiefst unenthisch, einen solchen Post als Werbung zu kennzeichnen! Punkt!