Auch ich hatte einmal Katzen. Meine erste Katze war die süße kleine
Minka, die auf dem obigen Foto auf dem Schoß meiner Mutter wie auch auf dem nächsten Bild als Baby mit mir zu sehen ist. Es war zu der Zeit, als wir
diesen Resthof bewohnten.
Eines Tages ging ich in den vorderen Garten und hörte plötzlich leise Schreie, wie von einem kleien Kind. Doch als ich genauer hinhörte, kamen mir die Schreie eher wie Vogelschreie vor - oder täuschte ich mich doch? Jedenfalls kamen sie von oben, was mich wohl zu der Annahme brachte. Doch als ich am nahegelegenen hohen Baum hinaufblickte, konnte ich keinen Vogel entdecken. Mein Blick schweifte weiter umher - oben konnte nur noch unser Nebengebäude, eine alte Schmiede bzw. deren Dach sein und tatsächlich, plötzlich fiel mir auch schon ein winziges Kätzche entgegen, so schnell konnte ich gar nicht gucken .... weiter hörte ich es schreien und wupps fiel mir das nächste Kätzchen i die Arme - so ging es insgesamt drei Mal. Ach
waren die süß!
Da der Nachbar, dem der Nachwuchs eigentlich zustand, denn seine Katze brachte ihn in unserem Nebengebäude zur Welt, wollte die Jungkatzen nicht und so durfte sich jedes meiner Kinder ein Kätzchen aussuchen.
mit der damligen obligatorischen Dauerwelle ;-)
Minka war soooo süß! Aber sehr bissig von Anfang an!
Mein Ältester suchte sich
"Willi" aus, so hieß Minka damals noch, denn sie war erst 2 Wochen alt und ich konnte das Geschlecht nicht bestimmen, das tat erst wenig später der Tierarzt. Unser Mittlerer suchte sich den kleinen "Teufel" aus, so wurde
dieser kleine Feger genannt.
Dann fuhren wir einmal für 3 Tage nach Braunschweig und übernachteten dort. Während dieser Zeit glaubte ich die Kätzchen sicher, denn ihre Mutter versorgte sie bis dahin noch. Außerdem konnte mein Mann nach dem Rechten sehen und Wasser für die Kleinen rausstellen. Doch da hatte ich leider die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Als wir nach 3 Tagen wieder auf unseren Hof kamen, erschien mir die Atmosphäre seltsam ruhig. So ruhig, daß ich unruhig wurde und sofort nach den Kätzchen suchte. Nirgends waren sie zu entdecken. Die Katzenmutter wurde zwar gesichtet, aber sie war allein. Bangen Herzens kletterte ich auf den Dachboden der alten Schmiede. Alles war ruhig und dann sah ich sie plötzlich im Heu liegen - tot .... noch ganz frisch, Stroh im Schnäuzchen .... sie mußten gerade erst gestorben sein. Es war so traurig!
Nun hatte ich die schwere Aufgabe, meinen Kindern den Verlust zu erklären, das heißt, ich fand ja nur zwei der Kleinen, eins fehlte noch .... aber wo war diese Eine?
Als ich den Dachboden hinabstieg und aufs Haus zuging, lief ein kleines weißes Kätzchen quer über den Hof - es war Willi oder besser Minka, wie wir sie dann nannten, als das Geschlecht feststand.
Minka blieb also bei uns und zog später mit in unsere Stadtrandwohnung, als wir den Resthof wieder verließen. Doch dort fühlte sich diese Landkatze gar nicht wohl. Sie büxte aus und war wochenlang verschwunden. Ich glaubte nicht, sie jemals wiederzusehen.
Es wurden Aushänge überall angebracht und eines Tages sprach mich eine Nachbarin an, es wäre eine junge weiße Katze in der Nähe einer Gärtnerei gesichtet worden. Sofort machte ich mich auf den Weg und dort fand ich sie auch - voller Flöhe!
Ich nahm sie also wieder mit nach Hause und mußte erst einmal etwas gegen die Flöhe unternehmen. Wir gingen zum Tierarzt - man weiß schließlich nie, womit sie da draußen in Berührung kam und ich hatte zu der Zeit kleine Kinder!
Doch Minka blieb unzufrieden, wollte nur weg und verschmutzte die ganze Wohnung, so daß ich meine Mutter, die sich mit Katzen gut auskannte, bat, die Katze für eine Weile zu übernehmen, was sie gerne tat. Denn mit den kleinen Kindern hatte ich zu der Zeit wahrhaftig mehr als genug zu tun. Und so kam es, daß meine Mutter zu ihrer ersten Katze kam.
Später nahm ich dann noch einmal aus Mitleid 3 Jungkatzen vorübergehend auf, da sie getötet werden sollten, denn die Besitzer der Mutterkatze wollten sie nicht. Es fand sich auch niemand, der die Tierchen haben wollte. So erbarmte ich mich, obwohl ich inzwischen drei noch kleine Kinder hatte, der Jüngste war noch ein Baby. Arbeit hatte ich also mehr als genug, dazu noch 3 Katzen? Eine Schnapsidee! Aber es ging alles gut. Die 3 waren sehr lieb und sogar sauber. Ich brauchte mich kaum um sie zu kümmern. Sie bekamen einen Schlafplatz im Flur, wo sie sich ganz wohlfühlten.
Doch dann nahm das Schicksal seinen Lauf, denn 2 der Katzen fanden inzwischen Interessenten (alle drei hätte ich nicht behalten wollen und können!), die diese nacheinander abholten. Als dann nur noch Maja übrigblieb, ging eine Veränderung mit ihr vor. Sie war plötzlich nicht mehr sauber und beschmutzte regelmäßig sämtliche Teppiche. Gern erledigte sie ihre Geschäfte auch unter den Betten unserer Kinder - all unsere Zimmer waren damals noch mit Teppichboden ausgelegt. Es stank erbärmlich und die Zeit für ständige zusätzliche Reinigungsaktionen hatte ich nicht. Wir konnten den Teppich nur noch herausreißen. Und so beschloß ich schweren Herzens, auch dieses Kätzchen fortzugeben. Meine Mutter zeigte sich interessiert, auch da Minka alleine war, was ja nicht so optimal ist und so zog dann auch Maja zu meiner Mutter und hatte es dort viele Jahre lang sehr schön. Sie wurde 16 Jahre alt! Minka lebte leider nicht so lange, denn als sie 10 Jahre alt war, bekam sie sehr rasant wachsenden Krebs und erlag ihrem Leiden schon sehr bald. Sie war und blieb Zeit ihres Lebens eine etwas wilde und bissige Landkatze, aber dennoch hatten wir sie alle lieb, genauso wie Maja.
Als Minka gestorben war, wurde Maja sehr ruhig und hatte keine Lust mehr zum Spielen oder auf viel Bewegung. Meine Mutter machte sich große Sorgen um sie. Eines Tages lief ihr die weiße Kitty zu. Niemand vermisste das Tier, so daß sie es behalten konnte. Nun waren es also wieder Zwei und Kitty ähnelte Minka rein optisch sehr, nur dass sie extrem schmusig und lieb war, ganz anders als die stets kratzbürstige Minka.
Aber auch Maja war teilweise kratzig und bissig, wenn auch nicht so sehr wie Minka. Am zutraulichsten war sie bei meiner Mutter, ihrer Mama. :-) mit der sie auf dem obigen Foto auf dem Sofa schmust. Abend für Abend drückte sie meine Mutter mit ihren Pfötchen so sehr, boxte mit ihrem Köpfchen gegen Kopf und Oberkörper meiner Mutter und umarmte sie - so etwas Inniges hatten wir noch bei keiner anderen Katze erlebt.
Wenn es auch einige Zeit dauerte, bis Maja Kitty "angenommen" hatte, aber ab dem Zeitpunkt waren sie dann oft unzertrennlich. Und die erhoffte Veränderung trat ein, Maja wurde wieder lebendig. Die junge verspielte Kitty animierte sie dazu.
Dann jedoch war auch Majas Zeit gekommen. Meine Mutter trug schwer daran. Seitdem ist Kitty alleine. Zunächst trug meine Mutter sich noch mit dem Gedanken, eine neue Katze aufzunehmen, doch das konnte ich ihr erfolgreich ausreden, denn was sollte aus dem armen Tier werden?
Ab einem gewissen Alter macht es einfach keinen Sinn mehr, denn die Wahrscheinlichkeit, daß das Tier einen überlebt, ist hoch und dann landet es dort, wo man es nie hat sehen wollen ... im Tierheim oder Schlimmeres ...
Wer im Alter nicht mehr sehr gesund ist, hat auch Mühe, sich um ein Haustier adäquat zu kümmern. Daher sollte man es sich wirklich und reiflich überlegen, ob man so einer Tierseele so etwas zumuten sollte! Denn allzu oft sind es rein egoistische Gedanken, die den Menschen dazu verführen, sich ein Haustier zuzulegen.
Nun ist Kitty auch nicht mehr so gesund - immerhin steht auch sie jetzt im 16. Lebensjahr, wie damals Maja,
deren Grab ich hier schon öfter (unter dem Label
Katzen) gezeigt hatte. Es befindet sich aber leider im Waldgarten, dort können wir es nicht mehr besuchen.
Dünn ist die schneeweiße Prinzessin Kitty geworden und sie entwickelte zuletzt einen recht außergewöhnlichen Appetit - auf Kuchen zum Beispiel - den sie allerdings nicht darf. Doch meine Mutter hat Mühe, die Katze vom Tisch fernzuhalten. Geradezu aufdringlich will Kitty sich inzwischen über den Kuchen hermachen, wo sie früher nur die Nase rümpfte. Welch seltsame Wesensänderungen Katzen doch erleiden können, vielleicht so eine Art Alzheimer bei Katzen??? :-)
Das Leben mit einer alten kranken Katze ist nicht mehr sehr angenehm und genau das will ich hier zeigen. Ich kann mir gut vorstellen, daß einige dann sehr schnell mit der "Spritze" vom Tierarzt zuzfrieden sind, denn wie heißt es so schön, ex und hopp - nur kein Leid mitansehen müssen, nur den Dreck nicht, den das Tier verursacht. Ein Haustier ist nur schön, wenn es kuschlig, eingermaßen sauber und vital ist .... wie viele Tiere einfach "entsorgt" werden, wo die Tierärzte "mitspielen", möchte ich nicht wissen! Dieses Vorgehen wird dann mit human entschuldigt. Klar, womit auch sonst, wenn man diese Umstände nicht möchte! Denn diese letzte Lebensphase bedeutet viel Arbeit, viel Unsauberkeit, genauso wie bei einem alten kranken Menschen auch! Und das soll sich die Welt ruhig einmal anschauen, bevor Haustiere angeschafft werden, denn auch diese Situation kann - sofern die Katze überhaupt so alt wird, eintreten, damit sollte man sich vorher schon beschäftigen, um zu wissen, ob ein Haustier sich überhaupt für einen eignet.
Für uns eignete sich ein Haustier nicht wirklich!
Bei unseren Kindern hatten wir keinerlei Probleme mit deren Ausscheidungen, doch bei einem Haustier empfanden wir das stets ganz anders, tierisch eben. ;-)
Darin ist jeder Mensch anders und das haben andere Menschen gefälligst zu respektieren! Wir lieben Tiere sehr, aber viel mehr in der freien Natur! In Freiheit!
Jeder überlege sehr gut für sich selbst, ob er all das auf sich nehmen will.
Das Erbrechen tritt nun bald jeden Tag auf - meine Schwester tut mir echt leid, die damit immer zu kämpfen hat, neben dem Zusammenleben mit einer leidenden Mutter. Ich erlebe das Ganze ja mehr als Zuschauer und Besucher, aber wenn man ständig davon umgeben ist, kann das extrem belastend sein.
Zu diesem Thema - leidende, alte und sterbende Katze hat Silke, die ihre Katzen auf deren letzten Weg sehr liebevoll und engagiert bis zum natürlichen Ende begleitet hat,
in ihrem Blog ja schon ganz viel geschrieben..
Neben schönen Bildern von Katzen gehören auch diese Bilder zum Leben mit ihnen dazu und ich finde es wichtig, daß sie gezeigt werden! Denn es ist nicht immer alles nur plüschig, süß, kuschelig - mit Katzen oder anderen Haustieren. Das weiß zwar jeder, aber nicht alle glauben es auch und sind dann irgendwie überrumpelt, wenn es erst soweit ist ... dann ist der Gang zum Tierarzt, der es "richten" soll, sehr schnell getan ... und die Tierärzte spielen mit, was bleibt ihnen auch anderes übrig, ähnlich wie bei den Abtreibungen. Wobei ich jetzt gegen niemand richten will, denn das muß jeder mit sich selbst ausmachen und seiem eigenen Gewissen! Ich verurteile auch niemand, der so entscheidet, möchte jedoch vor Augen führen, daß auch ein Tier auf ein lebenswertes Leben bis zum
natürlichen Ende hat! Ganz genauso wie ein Mensch auch!
Ein Tier kann sich nämlich noch viel weniger gegen einen gewaltsamen künstlich herbeigeführten Tod wehren, wie wir Menschen!
Auch die meisten Menschen wollen wohl keine Todesspritze - das weiß ich auch aus berufenem Munde - die meisten lehnen es am Ende ab, selbst die sog.
palliative Sedierung, die nicht unmittelbar zum Tode führt, sondern wollen das Ende ganz bewußt erleben und auch die Zeit davor! Wollen so lange wie nur möglich, am Leben teilhaben!