Samstag, 15. September 2018

Das letzte Tabu . . .



Jetzt möchte ich wirklich gerne wissen, was Ihr bei meiner Überschrift gedacht habt. :-)  Aber in gewisser Weise ist es das, denn all die Jahre mochte ich ihn nicht antasten .... und doch hat er mir mehr Arbeit und Ungemach beschert als Freude bereitet, und die Ernte war so gering, dass ich nun froh bin, dass er weg ist!

Ich spreche vom Apfelbaum 'Minister Hammerstein'!

der Baum kurz vor der Aktion ...


Besser , wir haben ihn beseitigt, als wenn unsere Nachfolger es tun!

Und das mit dem Tabu erkärt sich so ... solange meine Mutter noch lebte, war mir der Baum irgendwie 'heilig' - war er doch ein Bindeglied zu einer fernen Zeit, meiner frühen Kindheit, denn von einem Apfelbaum 'Minister Hammerstein' aus dem Garten meiner Großmutter stammte das  Edelreis, das ich vor vielen vielen Jahren auf eine Unterlage propfen ließ und dadurch entstand eben dieser Baum, ein Andenken an meine liebe Großmutter ...
Allerdings ist es ja nie wirklich der selbe Baum. Schon die Unterlage kann eine andere sein ... auch die Standortbedingungen sind jeweils andere ... und so erinnerte mich der Geschmack dieses Apfels auch nicht so sehr an den der Äpfel meiner Kindheit ...

Alt war er also ohnehin - um die 30 Jahre wohl und er ist mehrmals mit uns umgezogen, konnte sich wohl nirgends so richtig verwurzeln, obwohl uns seinerzeit von Fachgärtnern gesagt wurde, je öfter ein Baum in jüngeren Jahren verpflanzt wird, desto tiefer und fester verwurzelt er sich ...

Hier wieder die Spezialkonstruktion meines Mannes - der 'Auffangbehälters' am Shredder
Nicht schön, aber es funktioniert! ;-)

Wie dem auch sei - die Ernte war gering, die Äpfel waren eigentlich fast alle immer befallen und madige Äpfel mag ich einfach nicht essen! Ich weiß, dass es Leute gibt, denen das nichts ausmacht - jeder so wie er mag. Wir haben jedoch gelernt, dass die Stoffwechselprodukte der Würmer in den Apfel übergehen und das ist kein sehr schöner Gedanke!   Für mich vergleichbar mit einem Stück Fleisch von einem kranken Tier, das man ja auch nicht essen kann, solange es "befallen" ist ....
Ich  möchte hierüber auch keine Diskussionen führen - für mich/uns kommt das Essen solcher Früchte eben nicht infrage! Punkt!

die letzten - durchweg befallenen, wurmstichigen Äpfel ... 



mein Mann pflückt den letzten auf dem Baum verbliebenen Apfel, der sehr hoch hing ...


Und so kam es, wie es kommen mußte .... 2016 habe ich es ja schon angekündigt ... inzwischen sind ja auch die Bäume, die den Garten schon bewohnten, noch bevor wir einzogen, SEHR hoch geworden, wie die Korkenzieherweide, der Ahornbaum oder auch die Tanne an der Terrasse und es ist viel schattiger geworden. Nicht mehr die optimalen Voraussetzungen für Obst oder Gemüse.

Dafür habe ich nun einen freien Platz, an dem z.B. die Herbsthimbeere vielleicht besser trägt oder ich pflanze später eine der Hortensien dorthin. Das wird sich finden.

ACHTUNG OHREN ZU! 








Hier ein allerletztes Mal ein Bild aus 'besseren' Zeiten ...


Und natürlich habe ich von den "guten" Äpfeln sogar noch Apfeltaschen gebacken ...


Das uralte Rezept stammte noch von meiner Mutti aus meinen Kindertagen .... ich füge es hier bei Gelegenheit nach.


Zum Glück hat Irmi/Neckarstrand sich wieder gemeldet, nun vermisse ich Ingrid und Frau E.
Wo seid Ihr alle hin und warum löscht Ihr so oft Eure Blogs?????

9 Kommentare:

  1. Ich habe im Garten Rosen, die von meiner Oma stammen. Sie passen mit ihren roten Blueten eigentlich nicht in unserem Garten. Obwohl ich viele Erinnerungen an sie habe, bringe ich es nicht uebers Herz, die Risen wegzuwerfen... Aber ich kann es natuerlich verstehen, wenn man solche Pflanzen weggibt - vor allem, wenn die Aepfel eh nicht nach der Kindheit schmecken. LG

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    1. Das kenne ich auch - einige Pflanzen von Andenkenwert bevölkern auch noch meinen Garten. Aber bei dem Apfelbaum konnte ich nun Gottseidank differenzieren ... eigentlich ist es ja doch nicht derselbe Baum, der im Garten meiner Großmutter wuchs. Es war lediglich ein Edelreis, das auf eine fremde Unterlage gepropft wurde von einem Gärtner. Und in Anbetracht der Tatsache, dass mir der Baum mehr Ärger als Freude machte, konnte ich ihn nun endlich loslassen.
      Und stimmt - wäre der Geschmack dann noch der selbe gewesen, hätte ich es mir vielleicht doch noch überlegt ...

      Liebe Grüße
      Sara

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  2. Liebe Sara,
    Ja, so werden oft viele alte Erinnerungen abgelegt... und es ist gut im Ruhezustand und alles aufgeräumt und weg.
    Das Gebäck sieht sehr lecker aus!
    Ganz liebe Grüße,
    Mariette

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    1. So ist es, liebe Mariette. Man hängt manchmal an Dingen, von denen es besser wäre, sich beizeiten zu trennen. Irgendwann gelingt es einem dann. Der Mensch ist schon seltsam.
      Die Apfeltaschen warem vom Teig her auch sehr gut gelungen. Ich werde das Rezept demnächst mal einscannen und hier mit veröffentlichen.

      Liebe Grüße und bis bald wieder
      Sara

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  3. Meistens tut es mir ja leid, wenn Bäume gefällt werden - aber ein mageres Apfelbäumchen, das nicht den gewünschten Ertrag bringt, das muss man schon entfernen dürfen, ohne en schlechtes Gewissen zu haben. Ein Garten ist ja zum Nutzen da!
    LG
    Centi

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    1. Mir geht es nicht anders, liebe Centi. Aber manchmal muß man sich doch anders entscheiden. Den Baum schleppe ich nun zig Jahre durch unsere diversen Gärten. Im jetzigen allein 6 Jahre ... und er trägt nicht richtig. Daher war jetzt Schluß damit. Ich hing lange an dem Baum, aber es ist ja doch nicht der selbe, der im Garten meiner Großmutter stand ...

      Liebe Grüße
      Sara

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  4. Liebe Sara, ich kann Dich verstehen. Manchmal hilft es einfach nichts und man muss sich von Andenken trennen. Die Erinnerung bleibt aber im Herzen. Vielleicht findest Du aber auch einen Apfelbaum, welcher jenem Deiner Großmutter tatsächlich entspricht.

    LG Kathrin

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  5. Liebe Sara,
    ich kann verstehen, dass du den Baum letztlich gefällt hast, auch wenn er ein Bindeglied war. Mir geht es manchmal auch so, dass ich im Garten einen Baum fällen muss, was mich fast immer schmerzt, da ich, auch wenn sich vielleicht komisch anhört, Bäume sehr mag und sie am liebsten so wachsen lassen würde, wie sie es möchten. Einer meiner Träume ist es, irgendwann mal eine Wiese zu besitzen, auf der ich soviele Bäume pflanzen kann, wie ich möchte und dann würde ich noch gerne sehen, wie sie wachsen.
    Ich wünsche Dir nochmals ein wunderschönes Wochenende.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    P.S. Bei Tabu, habe ich nicht an einen Baum gedacht, eher schon an die Gesellschaft.

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