Donnerstag, 1. September 2016

Das Geheimnis des weißen Baumes



Auf Instagram deutete ich es vor kurzem schon an und zeigte einen großen alten Baum mit einer weißen Rinde ...

Doch halt, die Rinde war nicht wirklich weiß, sie war lediglich geweißt, also mit weißer Farbe eingestrichen! Denn das ist ein Unterschied!



Doch wozu dient das Ganze?



Dieses Schild brachte Aufklärung . . .




Den Baum entdeckte ich an einem alten Klinikgebäude, aus dem nun ein Wohnprojekt entsteht. Wie es aussah, sollten die uralten Bäume wie auch ein Biotop für Frösche und anderes Getier auf dem weitläufigen Gelände zunächst erhalten bleiben, obwohl das Gelände in Teilen ziemlich kahl auf mich wirkte. In diesem Dokument war noch die Rede vom Verlust eines Großteils des Gebäude- und auch Baumbestandes.

Ehemaliges Krankenhaus Langer Kamp - Bürgerinitiative gegen Baumkahlschlag und Zerstörung des historischen Gebäudekomplexes

Doch diese Seite bestätigt das, was ich mit eigenen Augen gesehen habe! Schade, daß ich persönlich keine Fotos vom früheren Zustand dieses Komplexes besitze! Auf dieser Seite sind ein paar Fotos vom früheren Zustand abgebildet, ebenso auf dieser Seite.


Nicht, daß ich an dieser Klinik besonders hängen würde - zu viel Negatives habe ich als Kind und junger Mensch darüber gehört. Im Volksmund wurde sie auch "Langlieger-Station" genannt. Wer hier einmal war, kam oft nicht mehr heraus. Besonders alte Menschen oder Schwerkranke. Doch das alte Backsteingebäude ist durchaus erhaltenswert und der Park ringsum war es allemal!

Das Städtische Klinikum verkaufte 2010 dieses Grunstück, denn nach einem neuen Konzept wird es von ursprünglich vier auf zwei Standorte geschrumpft. Ob diese Maßnahme wirklich so sinnvoll ist, sei dahingestellt ... diese Riesen-Komplexe können zum Teil auch sehr unpersönlich für die Kranken sein.




Das Gestaltungshandbuch ist hier einsehbar!

Und da das jetzt nun doch in gewisser Weise ein Lost Place ist, verlinke ich diesen Post auch noch bei Sigrun/Steiniger Garten.


Vereinzelt hatte man  Erbarmen mit alten Bäumen . . .





So etwas möchte ich nie wieder erleben, deshalb habe ich meine beiden Obstbäume nun auch weiß angestrichen. Denn die diesjährige Apfelernte ist praktisch durchweg nicht zu gebrauchen, alles wurmstichig oder angefault! Dabei trägt der Baum zum ersten Mal in seinem Baumleben richtig viele Äpfel! Beim Anstrich handelt es sich um ein käufliches Produkt, einer "Kalkmilch" - also bitte auf keinen Fall irgendeine weiße Farbe benutzen!!!

Die Stammpflege bei Bäumen und der Obstbaumanstrich


Auch das Sauerkirschbäumchen habe ich gleich mitbehandelt, lieber auf der sicheren Seite . . . 
In diesem Video zeigt jemand wie das Anstreichen funktioniert.


Dieser Baum hat schon vieles mitgemacht ... mehrere Umzüge und im Juni 2013 bemerkte ich mit Erschrecken eine große Wunde in seiner Rinde am unteren Stamm.

Damals schnitt ich die Wundränder sauber aus, ganz wie ein Chirurg das auch tun würde und versiegelte die Wunde dann mit Lac Balsam.


Nun sind also auch meine Bäume für ca. 5 Jahre geschützt vor den Unbillen der Witterung und bald gebe ich auch noch Leimringe drumherum. Auch wenn ich das eigentlich nie wieder machen wollte, sehe ich jetzt doch keine andere Möglichkeit, wenn ich wenigstens einmal unbeschädigte Äpfel ernten will. Sicherlich gehen einige Nützlinge dann auch dabei drauf, doch der Garten ist voll von ihnen und dieses Risiko muß ich eben in Kauf nehmen. In der Natur überlebt immer der Stärkere, es herrscht ein Fressen und Gefressenwerden . . . die Apfelwickler kommen mir hier jedenfalls nicht mehr zum Zuge! Lockstofffallen werde ich mir außerdem noch besorgen und zusätzlich vielleicht noch den unter dem Link angegebenen Wellpappe-"Gürtel" ausprobieren.

Schlupfwespen, die man auch kaufen kann, helfen wohl ebenfalls, doch vom Kauf irgendwelcher Insekten halte ich nicht viel, wenn sie sich nicht von allein im Garten ansiedeln mögen.

Wenn aber alles nichts hilft, dann wird der Baum in den nächsten Jahren abgesägt! Denn es macht keine Freude, wenn man mit einem Gewächs nur Arbeit hat, aber keine Erfolge sieht! Denn dann steht es letztendlich nur im Wege herum und nimmt wertvollen Platz weg.

19 Kommentare:

  1. Jetzt haben wir auch einen Apfelbaum, der voller schimmelnder Äpfel ist und ständig fallen unbrauchbare Äpfel herunter. Er ist leider viel zu dicht und muss auch dringend geschnitten werden. Das sieht sehr jammerschade aus und ich werde mir auch Gedanken machen müssen.
    Traurig, wenn alte Bäume, wenn sie noch gesund sind, irgendwelchen Baumaßnahmen weichen müssen. Wenigstens bleibt es kein Lost Place und ein Teil der Gebäude bleibt erhalten. Es ist ein ähnliches Ziegelgebäude wie das Freiberger Porzellanwerk...wo vorne Loft-Wohnungen gebaut wurden.
    Danke fürs Verlinken....seit heute habe ich endlich wieder Internet.
    LG Sigrun

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    1. Das ist schön, daß Du wieder Internet hast, liebe Sigrun! Das Warten darauf ist immer eine leidige Angelegenheit. Aber das mit dem Apfelbaum ist ja ärgerlich! Meiner wurde zwar immer, wie ich meine, fachgerecht beschnitten, aber er hat trotzdem unbrauchbare Äpfel, was an den Apfelwicklern liegt. Nun will ich wenigstens diese Maßnahmen noch starten - aber wenn es langfristig nichts bringt, muß der Baum weichen. Er ist zwar sozusagen ein Andenken an meine Großmutter, von deren Baum ich Stecklinge bekommen hatte, die veredelt wurden. Und einen davon habe ich behalten, das ist dieser, der schon häufiger mit umzog. Vielleicht ist er auch ganz einfach inzwischen zu alt. Aber auf einen Versuch lasse ich es noch ankommen, zumal seine Äpfel in diesem Jahr von nennenswerter Größe sind und auch wirklich reichlich Behang vorhanden war. Doch alles ungenießbar. ;-)

      Bei diesem Teil-Lost-Place war ich wirklich erschüttert, als ich die riesige kahle Fläche sah! Wer das Areal kannte, weiß, wie dicht es mit Bäumen und Buschwerk bestanden war. Außerdem sind auch Gebäudeteile abgerissen worden.

      Liebe Grüße
      Sara

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  2. Hallo Sara,

    ach was, das ist ja interessant... dass Baumstämme so durch Kalken geschützt werden, habe ich noch nie gesehen. Klingt aber einleuchtend. Bei uns auf dem Baugrundstück standen ursprünglich relativ viele Bäume, die größtenteils leider, leider dem Haus weichen mussten. Mir blutete das Herz. :/ Immerhin einige der alten Apfelbäume konnten stehenbleiben.

    Liebe Grüße
    Anne

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    1. Hallo Anne,
      manchmal ist das leider so. Doch wenn im großen Stil ein ganzer Park fällt, ist das schon noch eine ganz andere Dimension.

      Liebe Grüße
      Sara

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  3. Liebe sara,
    ein sehr interessanter Post über diesen Lost Place ....
    das mit dem Kalkmich-Anstrich kenne ich noch von Opa, ans Kindertagen ;O)
    Ich wünsche Dir einen wunderschönen Tag und einen guten Start in das erste Septemberwochenende!
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥

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    1. Ja, mein Großvater hat das auch so gemacht, liebe Claudia. Und wir hatten immer sehr gute Erträge, kaum wurmstichiges Obst!

      Liebe Grüße
      Sara

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  4. Das war jetzt aber ein energischer Post, liebe Sara, eine Ansage an Deine Obstbäume.
    Ich habe heute morgen einen großen Topf voller kleiner Äpfel geschält und Apfelmus gemacht, schmeckt lecker. Aber die Äpfel waren so klein. Ich habe meiner Tochter schon gesagt, dass ein Apfelbaum auch mal Dünger haben möchte. Ja, und paar Wurmstiche waren auch dabei. Vielleicht sollte sie den Stamm auch weiß streichen. Ich werde ihr davon erzählen. Ein schönes Wochenende und liebe Grüße
    Edith

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    1. Eigentlich nur an den einen - Apfelbaum - liebe Edith. Na, warten wir's mal ab ...
      Größere Äpfel kann man auch durch den richtigen Obstbaumschnitt erzielen. Allerdings sehen solche Bäume dann eher denen auf den Apfelplantagen ähnlich. Wer lieber "romantische" Apfelbäume mag, wird immer eher kleine Äpfel ernten.

      Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag
      Sara

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  5. Liebe Sara,
    da bin ich aber auch erstaunt - Sonnenschutz für Bäume - eine prima Sache -
    was unseren Apfelbaum angeht, bin ich schon sehr traurig - er trägt so viele Früchte...
    aber jeder Apfel ist wurmstichig - und das, obwohl wir Leimringe angebracht hatten -
    schade -

    ich wünsche dir eine schöne Zeit - liebe Grüße- Ruth

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    1. Die Sache ist schon uralt, liebe Ruth, mein Großvater hat das schon so gemacht - siehe oben auch den Kommentar von Claudia, deren Opa das auch schon kannte.
      Wann habt Ihr denn die Leimringe angebracht? Schau mal hier auf diese auch oben von mir verlinkte Seite

      https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/pflanzenschutz/obstmaden-bekaempfen-so-bekommen-sie-apfelwickler-den-griff-4976

      Die Apfelwickler sind ja außerdem nicht gleich weg. Die Larven können sich noch unter loser Borke auch weiter oben im Baum verbergen. Da heißt es dann, verschiedene Maßnahmen wie auf der verlinkten Seite beschrieben, zu treffen, den Leimring ohne "Spiel" gut anzulegen und etwas Geduld zu haben, bis auch der letzte Apfelwickler bzw. seine Larven fort sind.

      Unsere Äpfel sind durchweg auch ALLE ungenießbar. Es ist wirklich traurig. Im letzten Jahr habe ich den Anstrich leider versäumt und mit den Leimringen habe ich lange gehadert ... doch macht es wenig Sinn, all die Arbeit mit dem Baum zu haben, aber nicht ernten zu können.

      Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
      Sara

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  6. Liebe Sara,
    das ist ja interessant mit dem Baum weißen, das wusste ich so noch nicht.

    Da haben wir aber Glück mit unseren Apfelbäumchen, sie tragen seit einigen Jahren einige schöne Früchte. Ich weiß noch, als wir die Pferde noch hatten, hat unsere Salbei an den einen Zweig langen können und so geschüttelt, das die Äpfel runterfielen und auf's Paddock kullerten (damals hatten wir es etwas hügelig angelegt, damit nicht jeder gleich die Pferde sieht).
    Zum Glück trug er in diesem Jahr nicht so viel, sie hätte gefressen, bis sie Bauchweh bekommen hätte, aber ich war ganz traurig, sind es doch Boskoop (noch die herrlich sauren) und ich hatte mich so gefreut sie zu ernten.
    Na, jetzt ist es eine lustige Anekdote und ich habe sie ja auch meinen Pferden gegönnt, wer nur Heu und Stroh bekommt im Herbst hat ja auch mal Lust auf etwas frisches.
    Ein schönes Wochenende und liebe Grüße
    Kirsi

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    1. Das kann man wohl sagen, liebe Kirsi! Ich habe von diesem Apfelbaum noch kaum brauchbare Äpfel ernten können. Dabei ist der Apfel wirklich sehr schmackhaft und lange lagerfähig.

      Boskoop sind auch herrlich, ich mag nur die sauren oder säuerlichen Äpfel. Süß ist so gar nicht mein Fall.

      Daß Pferde auch Äpfel fressen, wußte ich noch nicht, nur Möhren ;-)

      Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
      Sara

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    2. Da haben wir eine Gemeinsamkeit, süße Äpfel sind auch nicht mein Fall. Ich esse überhaupt lieber saures.
      Wobei Pferden das glaube ich egal ist (lach).
      Und was (unsere jedenfalls) noch lieber mochten waren Birnen. Immer wenn auf der Obstplantage in Gleidingen Birnen 2. Wahl zu verkaufen waren, habe ich so einen Beutel für sie mitgebracht.
      Himmel konnten die artig sein :)) und wie ein Hund sind sie dir überall nachgelaufen!
      LG
      Kirsi

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  7. Was Wohnungen betrifft, wird bei uns aus alles mögliche zugebaut. Bei uns in Großstadtnähe läßt sich so etwas effektiv nicht vermeiden. Und Du wirst solch einen Trend des Landschaftsverbrauches nicht aufhalten können. Der Trend dürfte anders sein, wenn man sehr weit auf dem Land wohnt. Trotz sehr schöner Gegenden auf dem Land (Eifel, Ahrtal, Westerwald, ... ) möchte ich nicht unbedingt auf dem Land wohnen, weil die Wege dort sehr weit sind und die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht ist.

    Gruß Dieter

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    1. Hallo Dieter,
      auch auf dem Land (wie bei uns) gibt es unschöne Entwicklungen in der Hinsicht ... Was die weiteren Wege betrifft, hast Du natürlich recht und man ist fast immer aufs Auto angewiesen. Andererseits ist die Stadt laut, oft stinkig durch das hohe Verkehrsaufkommen, der Erholungseffekt gleich Null bzw. muß man oft erst lange laufen oder doch wieder fahren, um zum nächsten Wald zu gelangen. Oft bleibt nicht einmal die Zeit dafür - das weiß ich noch aus meiner Zeit in der Stadt - wenn man gerade mal ein Stündchen zur Verfügung hat .... dann läuft man doch nur ums Karree durchs graue Häusermeer und vielleicht noch den nahen Friedhof, der wenigstens ein bißchen Grün bietet ...

      In unserer nahegelegenen Stadt gibt es noch ganz schöne grüne Areale, doch ein Wald, Felder, weite Flur, haben dann doch noch mal einen ganz anderen entstressenden Effekt. Überall begegnen Dir heute Leute, in der Stadt ist es kaum mehr möglich, draußen für sich allein zu sein, und auch für Kinder ist es schöner, in einem Haus mit Garten großzuwerden, wenigstens am grünen Stadtrand ...

      Aber gut, jeder kann es sich halt nicht leisten und auch mancher, der es sich finanziell leisten könnte, ist auf das Wohnen in der Stadt angewiesen, zumindest, was den Erstwohnsitz betrifft. Denn wer mag täglich schon mehrere Stunden unterwegs sein, nur um zu seinem Arbeitsplatz zu gelangen und wieder zurück. Obwohl - das gibts öfter, als man denkt....

      Lieben Gruß
      Sara

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  8. Hallo Sara,
    hoffentlich funktioniert das mit der Farbe. Denn oft genug wird nur nach oben geschaut, dass aber ein Baum auch Wurzeln hat, wird auf Baustellen dann schnell vergessen. Am Ende sterben die Bäume dann wegen Verlust der Wurzeln. Hoffentlich wird bei diesem Projekt nicht soviel abgebaggert.
    VG
    Elke

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    1. Das können wir nur hoffen, liebe Elke, Ähnliches kam mir dort vor Ort auch in den Sinn. Und wie es aussieht, sind ja schon etliche Gehölze zum Opfer gefallen.

      Liebe Grüße
      Sara

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  9. Hallo Sara,

    in meinem neuen Garten werden im Herbst auch die Obstbäume gekalkt, ich hoffe sehr, dass der olle Apfelwickler sich dann verzieht.
    Viele Grüße
    Carola

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    1. Liebe Jo,
      das ist leider nicht die einzige Maßnahme, die hilft. Nur die Kombination aus mehreren und die genaue Beobachtung der Bäume führt wohl zum Ziel. Da ist eine Menge zu beachten, ich weiß auch nicht, ob ich das schaffe, da ich ja sehr viel unterwegs bin.

      Liebe Grüße
      Sara

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