Diesen Post hatte ich schon seit einiger Zeit in Vorbereitung - genauer: unter "Entwürfe" liegen bei mir alleine 90 Posts!!! Sie alle wollen irgendwann noch abgeschickt werden. Allerdings bedürfen sie der Überarbeitung und weiteren Recherche sowie auch Fotos! Alles zu seiner Zeit, also .... wenn sich ein passendes Zeitfenster bzw. ein aktueller Bezug bieten ....
Dieses tut sich jetzt gerade auf und da wir Hochsommer haben, paßt es auch thematisch, denn erst im Juli war ich bei Irmi/Neckerstrand wieder auf dieses Thema aufmerksam geworden.
Pflanzen haushalten mit ihrem Wasser. Wie aus dem Biologieunterricht der Schule sicherlich noch bekannt sein dürfte, verfügen die Pflanzen über verschließbare Poren an ihren Blattunterseiten sowie eine wachsartige Haut, Cutikula genannt. Die Cutikula oder Kutikula ist eine wachsartige Haut, die für Wasser und Gase mehr oder weniger undurchlässig ist und dadurch die Pflanze vor Austrocknung schützt.
Man nennt diese Poren Spaltöffnungen oder Stoma. Über diese Spaltöffnungen können die Pflanzen ihren Wasserhaushalt regulieren, indem sie Wasserdampf in die Atmosphäre abgeben. Die Wassermenge, die ein Blatt verdunstet, hängt vom Wasser-Potential der Umgebungsluft ab. Die Verdunstung wird in der botanischen FachspracheTranspiration genannt.
Wasser- und Salztransport, Transpiration
Ständig strömt also Wasser vom Boden in die Wurzel und von dort hoch in die Pflanze und wird von dann durch die Spaltöffnungen der Blätter in die Atmosphäre wieder abgegeben. - In diesem Zusammenhang verweise ich auch noch einmal auf meinen Artikel
Das Kapillarwasser im Zusammenhang mit dem Boden und Gießen
Damit die Pflanzen bei Trockenheit das Kapillarwasser des Bodens gut nutzen können, ist eine effiziente Bodenbearbeitung unabdingbar! Nicht ohne Grund besagt eine alte Gärtnerregel
Einmal hacken bewirkt so viel
wie dreimal gießen ...
Denn der kapillare Wasseraufstieg des Grundwassers kann zur Wasserversorgung der Pflanzen beitragen durch feine Poren im Boden (Bodenkapillare)
Dieser Vorgang ist jedoch von der Porenform wie auch Porengrößenverteilung des Bodens und damit vom Bodenzustand abhängig!
Wenn in unserem jetzigen Garten Dürre herrscht, wie in diesem Jahr seit mindestens Sommeranfang, sieht der Boden besonders schlimm aus, und Hacken ist dann kaum noch möglich, da der Boden bei Dauer-Hitze und mangelndem Regen steinhart wird. Vorher wässern wäre eine Möglichkeit ...
Lt. Wikipedia liefert Grundwasser von 0,5 - 1 m Tiefe (unterhalb des Wurzelraumes) noch ausreichende Wassermengen, wobei bei tieferen Grundwasserständen der Kapillaraufstieg nicht mehr nennenswert zur Versorgung der Pflanzen beiträgt.
Aber auch ein wassergesättigter Boden OHNE Sauerstoff führt zum Absterben der Pflanzen! Wobei es auch hier Ausnahmen gibt, wie bswp. Weiden ...
Reservoir und Filter – Die Rolle des Bodens im Wasserkreislauf
Die Transpiration läßt sich auf eine "einfache" Formel bringen ... die Gänsefüßchen, weil mir klar ist, daß das nicht für jeden Leser einfach sein wird ... und ich will hier im Blog auch nicht hoch wissenschaftlich werden ...
Es ist jedoch auch interessant zu wissen, wie es zu dem Dürrestress der Pflanzen kommt. Denn dieser beeinflußt die Transpiration wie auch die Fotosynthese-Rate, vor allem in der reproduktiven Phase (Fruchtansatz). - Doch die Pflanze ist anpassungsfähig, daher brauchen Gärtner auch nicht zu viel Sorge haben, am Abend haben sich die Pflanzen nach einem sehr heißen Tag oft doch wieder erholt, sofern nicht wochenlange Dürre herrscht. Dann trocknen selbst Flüsse, wie die Elbe, zu einem großen Teil aus, ein Phänomen, das es vor ca. 50 Jahren schon einmal gab.
Wasserstände an schifffahrtsrelevanten Pegeln
Ganz oben ist ein Tuff meiner Lilien zu sehen - diese Lilien stehen schon seit Bezug des Gartens an dieser Stelle und blühen nach wie vor sehr schön.
Zum Abschluß noch ein kleiner Blick in die Zinkwanne, in der sich die Seerose schon schön ausgebreitet hat und eine erste Knospe bildete, die inzwischen sogar aufgeblüht ist .... Stoff für einen nächsten Post ...
Die Transpiration der Pflanzen ist eher weniger mit unserem Schwitzen zu vergleichen: Der durch die Transpiration entstehende Sog ermöglicht ja überhaupt erst den Nährstoff- und Wasserstrom in Xylem und Phlox der Pflanze von den Wurzeln nach oben zu den Laubblättern.
AntwortenLöschenMich beschäftigt der Dürrestress der Pflanzen momentan ebenfalls, weil in meiner näheren Umgebung das Thema ständige Tröpfchenbewässerung diskutiert wird. Da ich eher der Meinung bin, dass man Pflanzen dadurch eher verwöhnt , habe ich recherchiert und interessante wissenschaftliche Erkenntnisse gefunden. Vielleicht interessiert dich das ja auch. Pflanzen können eben sehr anpassungsfähig sein.
http://www.uni-bayreuth.de/de/universitaet/presse/pressemeldungen/2014/167-Pflanzen-Stressgedaechtnis/index.html
LG
Sisah
Liebe Sisah,
Löschendamit hab' ich auch eher Irmi's Beitrag aufgegriffen. Ich halte von zu viel Bewässerung ebenfalls nichts. Das basiert u.a. auch auf eigenen Erfahrungswerten .. (Bodenkapillare), von daher halte ich eine gute Bodenbearbeitung/lockerung für sehr wichtig, je nach Bodenbeschaffenheit. Auch Mulchen kann hilfreich sein, nützt nur bei unserem extremen Boden und Standort nicht viel.
Das Ergebnis Deiner Recherche interessiert mich sehr, ich werde dem Link gleich einmal folgen. Herzlichen Dank dafür!
Liebe Grüße
Sara
I shall enjoying catching up with you! I see you moved to a smaller garden in 2012, as we did in November last year.
AntwortenLöschenLiebe Diana,
Löschenherzlichen Dank für Deinen Besuch hier! Ja, 2012 wechselten wir das Domizil. Es ist deutlich kleiner, aber eigentlich immer noch zu groß. Was allerdings die Pflanzmöglichkeiten betrifft, dann wiederum "zu klein".
Liebe Grüße
Sara
Liebe Sara,
AntwortenLöschenJa, wenn man seinen Boden hacken kann ist es gut!
Wir haben gestern ganz, ganz reichlich Wasser bekommen vom Gewitter. Also alles schaut grün aus.
Schöne Lilien sind schön und gesund, so auch die Seerose.
Ganz liebe Grüsse,
Mariette