Freitag, 24. Juni 2016

Mittsommer



Mittsommer oder Mittsommernacht und Skandinavienreisende kennen das Mittsommerfest von dort, wo man diesen schönen Brauch besonders pflegt.

Oder einfach nur Sommersonnenwende. An diesem Tag wird auch das Hochfest Johannes' des Täufers begangen, der Johannistag  - oder kurz Johanni genannt.

Eine schöne Übersicht nach Jahren über die Mittsommernächte findet sich auf dieser Seite.


Ich habe auch in diesem Jahr wieder an diesem Tag Johanniskraut Hypericum perforatum (das praktischerweise in unserem Garten wächst) geschnitten und in Öl eingelegt. Nun steht das Glas auf der Fensterbank. Nach ca. 6 - 8 Wochen erhalte ich das wunderbare Rotöl, denn das Öl hat sich dann intensiv rot gefärbt, die Wirkstoffe sind dann darin übergegangen.




Das Echte Johanniskraut im Deutschen Apotheken-Museum

Rezepte zur Rotöl-Bereitung gibt es inzwischen wie Sand am Meer im Internet und auch die Angaben, z.B. was den Zeitraum betrifft, schwanken doch erheblich. Anhaltspunkt ist hier die rote Färbung des Öles, dann ist es fertig!

Am Anfang des Prozesses steht die Mazeration - die Aussetzung des Ansatzes im Sonnenlicht, was unbedeckt geschehen sollte. Damit aber keine Tierchen hineinfliegen oder -krabbeln, sollte man ein Stück feine Gaze darüberspannen. Fürs Foto habe ich das Glas nun mit dem Deckel bedeckt.
Man kann jedes x-beliebige Glas verwenden, nur sollte es helles Glas sein!




Praktische Aspekte zur Anwendung von Johanniskrautpräparaten
Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Phytotherapie


Hypericum - The genus Hypericum
Ein komplettes Buch nur über die Gattung Hypericum


Das Echte Johanniskraut Hypericum perforatum war übrigens Arzneipflanze des Jahres 2015!


Rotöl enthält ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide und hemmt Entzündungen, trägt zur Wundheilung bei und kann sogar Schmerzen lindern. So wird es z.B. bei rheumatischen Schmerzen oder Ischiasbeschwerden eingesetzt.

Tees aus Johanniskraut oder die Tinktur soll bei Durchfällen, Leberbeschwerden und Gallenerkrankungen lindern.

Wesentlicher Wirkstoff sind die Hypericine, die auch die rote Färbung des Öls verursachen, sie sollen sogar gegen Viren helfen - in neueren Untersuchungen hat man festgestellt, daß das Hyperforin im Johanniskraut eine antibiotikaähnliche Wirkung hat, z.B. gegen Styphylokokkus aureus!

Forschungsübersicht Johanniskraut

Es steigert die Lichtaufnahme des Körpers, allerdings muß man wegen der Phototoxixität aufpassen (

Und so ist es nicht verwunderlich, daß Johanniskraut inzwischen auch gezüchtet wird.

Johanniskraut kommt häufig auf Ruderalflächen vor - ich habe es in diesen Garten eingebracht, z.Zt. wächst es noch auf der Südseite im Bereich des Ginsters, aber auch ganz hinten im Garten am Lesesteinhaufen. Hat man es einmal im Garten, wird man es so schnell nicht mehr los (wofür ich ganz dankbar bin!)



Das gewonnene Rotöl verwende ich für die Haut. Man kann es auch innerlich einnehmen. Besonders, wer zu Depressionen und düsteren Stimmungslagen neigt, ist mit dem Rotöl bzw. Johanniskrautpräparaten viel besser beraten als mit Chemie!

Ich werde mir sicher noch ein weiteres Glas Rotöl ansetzen, es war nur nicht ausreichend Öl im Haushalt vorhanden. Denn von Rotöl kann man nie genug Vorrat im Haus haben, schließlich ist der Zubereitung ja nur um diese Zeit möglich!

2 Kommentare:

  1. Hallo Sara!
    Es freut mich sehr, dass du dem Johanniskraut einen ganzen Post gewidmet hast.
    Ich mag es sehr, ziehe es in Olivenöl oder Alkohol aus und verarbeite es dann weiter zu Salben und Tinkturen. Heuer bin ich wies mir scheint aber mit der Ernte ein Bisschen spät dran ;) (danke fürs Erinnern)....bin immer noch mit meinen Ringelblumen beschäftigt.
    GlG und einen schönen Sonntag.
    Sabine

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  2. Liebe Sara,
    ein schöner und interessanter Post über das Johanniskraut!
    Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche!
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥
    P.S. Danke für Deine liebe Mail, ich mache das Kissen in den nächsten Tagen fertig. :O)

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