Unser Garten soll im Großen und Ganzen ein relativ pflegeleichter sein bzw. befindet sich nach wie vor auf dem Weg dorthin. Er soll möglichst wenig GartenArbeit verursachen und es darf in ihm auch ruhig ein wenig wild, eben wild-romantisch, zugehen.
Mit "Arbeit" meine ich die wirklich unangenehmen Arbeiten, die man sich einfach ersparen kann. Denn gerade im Garten neigen viele von uns dazu, wenig rationell vorzugehen und beklagen sich andererseits immerfort, wie viel Arbeit ihnen ihr Garten doch beschert, um gleichzeitig zu betonen, daß Garten-Arbeit ja eigentlich keine solche sei und man sie mit Liebe tue. Da ist sicherlich ein Fünkchen Wahrheit dran, denn WER von uns hat sich seinen Garten nicht mit Liebe ausgesucht, angelegt und gestaltet? Und doch gibt es diese überflüssigen Arbeiten, die einfach nur Zeit- und Energieräuber sind. Darauf können wir doch getrost verzichten!
Schließlich können wir mit dem Zeitgewinn so viel anderes, Sinnvolleres anfangen . . . und sei es einfach nur im Garten zu relaxen, sich ein gesundes Essen zuzubereiten oder sich sportlich zu betätigen bzw. in der Natur wandern zu gehen.
Auf das Thema stieß ich auch durch Lisa/LiSas Seifen, die den Werdegang ihres Gartens in in ihrem aktuellen Post beschreibt. Und auch Renate Waas baut ihren Garten zu einem pflegeleichten Garten um.
Ich selbst setze auf Bodendecker, die möglichst ein einheitliches Bild an den unterschiedlichen Stellen des Gartens abgeben sollen. Um nicht mehr zu viel jäten zu müssen! Zudem gibt es in einem gesunden Garten keine nackte Erde! Eine Bodenbedeckung macht aus meiner Sicht auch nur Sinn, wenn sie nahezu ganzjährig gut aussieht. Daran experimentiere ich noch.
Mal ist es Vinca minor, dann wieder Vinca major (wie oben auf dem Bild mit dem Garten-Spiegel, welches die Baumscheibe der Korkenzieherweide umwächst),
aber auch die Leberblümchen breiten sich aus.
Vinca minor blühen in allen Farben in meinem Garten.
Waldsteinia kommt immer wieder, ich werde sie wohl vom Waldgarten mit eingeschleppt haben. Eigentlich wollte ich diesen Bodendecker nicht mehr so gern, da ich matschende Früchte am Boden nicht so gerne habe. Doch am Zaun zur Straße dürfen sie meinetwegen teilweise als Unterbewuchs ihr Unwesen treiben.
Die Aufnahme zeigt die Waldsteinia denn auch, wie sie im Waldgarten zwischen Vinca minor wuchs.
Es wird sich zeigen, ob der Ysander sich gegen sie durchsetzen kann, den ich eigentlich in diesem Bereich lieber habe.
Ganz hinten im Garten darf der Waldmeister sein "Unwesen" an zwei Stellen treiben. Einmal am Zaun hinter der roten Pfingstrose, die im Frühjahr in einem Vergissmeinnichtmeer versinkt,
und zum anderen am straßenseitigen Zaun unterhalb des Ahornes. Hier hat sich auch Hornkraut eingeschlichen, das ich von diesem Ort aber wieder entfernen werde. Nur werde ich auf den Efeu aufpassen müssen, der ebenfalls in diesem Bereich am Ahorn emporklettern soll, das er nicht zu viel Bodenraum einnimmt.
Die schöne blaublühende Bleiwurz mit herrlicher Rotfärbung im Herbst soll einige Bereiche bedecken. Ich hoffe, das sie es dekorativ tun wird.
Hornkraut kann sehr schön wirken, doch wenn es zu trocken oder auch zu nass ist, wird es leicht braun, daher wird es nur hier an der Hauswand bei der roten Rose geduldet und zeitweilig über die unschönen braunen Stellen großzügig hinweggesehen. Denn wenn es silbrig glänzt und weiß blüht, sieht es wunderschön aus!
Warum Bodendecker als Unterpflanzung so wichtig sind, ist in diesem Dokument so anschaulich beschrieben. Auf den Punkt gebracht gehört zu einem gesunden, ausgeglichenen Biotop, das jeder Garten darstellen SOLLTE, ein vollkommen bedeckter Boden. Nur so wird sich ein Gleichgewicht einstellen, werden sich Nützlinge einstellen, die Schädlinge vertilgen. Wir erleben es selbst gerade anhand der Blattläuse. Machten sich zunächst ziemlich viele Blattläuse über die Rosen und sogar über die Drachenweide her, sind sie jetzt fast verschwunden, dank der Marienkäfer-Larven, die ich gerade häufiger entdecke.
am Rande eines Parks aufgenommen - vermutlich eine Silber-Linde
auch hier vollkommen bedeckte Erde ...
Die Natur macht es vor. In den Wäldern findet sich Unterbewuchs und da, wo nichts mehr wächst, im tieferen Schatten, zumindest eine dicke Mulchdecke aus herabgefallenen und verrottenden Blättern, Holz und was Bäume und Sträucher des Waldes im Laufe der Zeit so produzieren.
Zudem gesellen sich automatisch gern Pflanzen zueinander, die gut harmonieren, so man sie läßt. Gleiches kann man im Garten beobachten, wenn man einmal mit offenen Augen die Vorgänge im dort über einen gewissen Zeitraum beobachtet und nicht sofort jedes "unbekannte" Kräutlein ausreißt! Außerdem sammelt sich im Herbst in den Bodendeckern das heruntergefallene Laub, was sich später am Boden zersetzt und für Humus sorgt. Und viele kleine Lebewesen, die dem Garten nützlich sind, finden dort ihr Zuhause.
In meinem Garten gesellt sich bspw. die Zitronenmelisse gern zu Rosen, wie hier zu Füßen der Rose 'Dirigent", die am Zaun steht (Aufnahme vom 23.5.2014). Von dort habe ich die Melisse allerdings längst entfernt, da ich den Eindruck hatte, sie wurde die Rose am Wachstum hindern, da sie sehr eng an der Rosenbasis hervorspross.
Wie man Bodendecker unter Bäumen ansiedelt, deren Wurzelwerk häufig oberflächlich liegt und möglichst nicht beschädigt werden sollte, ist hier beschrieben.
Bei der Pflanzung unter Bäumen ist also eine Handschaufel unerlässlich! Denn Baumwurzeln beginnen oft unter der Erdoberfläche. Man kann sich mit der Aufschüttung hochwertiger Gartenerde behelfen, in die man die Bodendecker setzt, ohne viel graben zu müssen. Eine Baumwurzel muß ohnehin umgangen werden, wenn man in den Boden gräbt! Später durchdringen die Wurzeln der so gesetzten Bodendecker den Boden in tiefere Schichten - zwischen die Baumwurzeln hindurch.
Ganz genial fand einen Tipp, den ich irgendwo im Internet fand, den Link gerade nicht wiederfinde - was wurzeldurchwachsene Böden betrifft, auf denen sich möglicherweise nur schwer neue Bodendecker ansiedeln lassen - der Trick mit dem Spankorb ... den man samt Bodendecker oder Ableger/bewurzeltem Steckling vorsichtig zwischen das Wurzelwerk setzt, da, wo es möglich ist. Allmählich wird dieser Bodendecker dann seine Wurzeln in das Erdreich versenken und der Spankorb mit der Zeit verrotten.... Nach einer Weile werden dann auch auf solchem Boden die gewünschten Bodendecker gedeihen.
Unter Nadelbäumen wiederum sieht es mit einer Bodenbedeckung schwieriger aus .... wie hier im Vorgarten des Waldgartenhauses. Ob man es überhaupt schafft, unter solchen Bäumen, die regelmäßig Nadel fallen lassen, einen durchgängigen Bewuchs zu erzielen, entzieht sich bislang meiner Kenntnis. Einer Mahonie schien es hier jedoch zu gefallen. Rhododendren kann ich mir in diesem Bereich ebenfalls vorstellen, die ja einen sauren Boden benötigen.
Walnussbaum unterpflanzen - Blühende Bodendecker
In diesem Blog las ich vor einiger Zeit auch von der nicht gedeihen wollenden Unterpflanzung eines Walnußbaumes. Hortensien sind da wohl eine gute Wahl! :-)
Auf den folgenden Seiten finden sich wertvolle Hinweise zu Unterpflanzungen
Bodendeckende Stauden zur Unterpflanzung von Problemstandorten
Die besten Bodendecker für den Garten
Hubei-Steinbrech - Saxifraga veitchiana
für schattige Standorte
Wissen für junge Gärtner
Frühlingsblühende Stauden für schattige Bereiche
Phlox als Unterpflanzung von Rosen
Rhododendron mit Bodendeckern unterpflanzen
Was wächst noch unter/zwischen den Bodendeckern?
Unter Bäumen pflanzen - so gelingt's
Hat zwar jetzt nichts mit Garten zu tun, doch die Seite über Dorfgerechte Gehölzarten & Bodendecker ist sehr interessant!
Schon mal was von Herzwurzlern gehört? Ich nicht - was das bedeutet, kann unter dem Link erfahren werden. Und hier geht es um die Unterpflanzung von Herzwurzlern, wie z.B. dem Trompetenbaum.
Baumscheiben bepflanzt man am besten im Spätsommer, wenn die Bäume ihr Wachstum schon fast beendet haben und dem Boden nicht mehr so viel Wasser entziehen. So haben die Stauden genug Zeit, um gut einzuwachsen.
Diese Millionen Sternchen entdeckte ich bei einer Gärtnerei - sehr schön für eine sonnige Stelle im Garten
Rhizombildende und rankende Bodendecker (z.B. Efeu) kann man auch an den Rand einer Baumscheibe setzen. Sie breiten sich von ganz allein in Richtung Stamm aus.
Dieser Efeu darf am Gartenende unterhalb des Ahornbaumes kontrolliert wachsen und auch gern an dem Baum emporklettern. Ich werde ihn jedoch stets im Auge behalten und ihn öfter in seine Schranken verweisen müssen. Doch das ist er mir bisher wert.
Neben den von mir schon verwendeten Vinca minor sind hier noch zahlreiche andere bodenbedeckende Pflanzen genannt, z.B. der Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum), der Trockenheit unter Bäumen auch gut verträgt, Elfenblumen, auch Mahonien, denen der Wurzeldruck nichts ausmacht, ebenso Maiglöckchen, die Ausläufer bilden und auch das Salomonssiegel (Polygonatum biflorum) und die Haselwurz (Asarum europaeum) wäre noch eine weitere Option, diesen hübschen Bodendecker kannte ich bislang noch nicht.
Das Einzige, was mich stört sind die Löwenzähne und anderes Kraut, das sich immer wieder zwischen die Bodendecker schummelt ;-) Aber damit muß man wohl leben ...
Hallo Sara,
AntwortenLöschenWaldmeister gehört zu meinen Lieblingsbodendeckern - und Wald-Erdbeeren.
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber der unbekannte Bodendecker könnte vielleicht Sibirisches Tellerkraut (Claytonia sibirica) sein.
VG
Elke
Ja, der Waldmeister ist schon toll. Er sieht hübsch aus und ich liebe seinen Duft.
LöschenDas Sibirische Tellerkraut trifft wahrscheinlich zu. Vielen lieben Dank!
Liebe Grüße
Sara
Liebe Sarah, sehr informativ Dein Bericht (wie immer)! Ich lese hier so gerne.
AntwortenLöschenEinige Bodendecker wie: Immergrün, Salomonsiegel, Efeu, Storchenschnabel habe ich. Aber wie Du schreibst unter Nadelbäumen ist es schwer zu begrünen. Die Trockenheit und die Säure des Bodens durch die herabgefallenen Nadeln wollen es verhindern.
Ich habe Blumenerde aufgeschüttet, so habe ich es geschafft, das was wächst. Die Päonie, das Kaukasische Vergissmeinnicht (jedenfalls noch), das Purpurglöckchen und das Elfenblümchen haben sich etabliert. Das war schwer. Meine ersten Versuche mit Lerchensporn und Hosta sind missglückt.
Mit dem Wurzelwachstum hatte ich mich beschäftigt, weil ich überlegt hatte, was kann ich neben der neuen Erdstromleitung bei uns pflanzen. Ich kannte vorher auch keine Herzwurzler.
Der pflegeleichte Garten ist ein Traum nicht wahr. Darauf zu möchte auch gehen. Aber es gibt soviel schöne Blümchen, die mir gefallen und die ich im Garten unterbringen möchte. Ob mir das also gelingt ist fraglich.
Liebe Grüße lykka
Danke, liebe Lykka. Salomonsiegel wächst auch bei mir - bislang nur eine einzige Pflanze. Mal sehn, was daraus wird. Auch unter Walnußbäumen soll der Bewuchs schwierig sein - ich werde hier noch einen weiteren Post verlinken, der das beschreibt. Hatte ich vergessen. Indirekt hast Du mich nun daran wieder erinnert. :-)
LöschenHosta würden wohl in unserem Sonnengarten auch nur schwer gedeihen. Lerchensporn mag ich, aber er wächst auch nicht gut bei uns.
Den Tipp mit der auf das Erdreich aufgebrachten Erde und da hinein gesetzten Spankorb mit dem Bodendecker fand ich wirklich gut. Ich glaube, das wußte ich sogar vor Äonen einmal und habe es selbst schon in einem unserer ersten Gärten angewendet. Diese Stauden verwurzeln sich später tatsächlich mit dem Wurzelwerk des Baumes. Ideal!
Ja, pflegeleicht ist schon ideal. Schon unser Garten, so wie er jetzt ist, ist weniger arbeitsintensiv als in der Anfangsphase, wo es vieles zu pflanzen galt und ständig zu jäten. Jetzt brauche ich nur noch zwischen den Bodendeckern mal das eine oder andere jäten. Man kann sich in der Tat zu viel Arbeit machen. Aber am Anfang gehts ja leider nicht anders.
Mir gefällt auch vieles, einiges wächst aber nur, wenn die Standortbedingungen stimmen. Da wird man sich wohl beschränken müssen - aber einfach ausprobieren ...
Bei uns ist es schon vom Platz her beschränkt - denn wir möchten keine ganz zugewachsene Wildnis. Das sieht nicht so schön aus, man kommt nur schwer durch den Garten und freie Flächen bieten Bewegungsraum, wenn man mal nicht in die Natur gehen kann. Außerdem könnte man ein Zelt aufstellen, im Garten tanzen :-) All das ist bei einem Dickicht oder Bauerngarten mit Gemüsegarten kaum möglich. Daher werden bei uns wohl immer auch Rasenflächen bleiben. Sonst müßte man diese betonieren oder alles voller Rindenmulch belegen. Und das finde ich auch nicht so ideal.
Liebe Grüße
Sara
Der Garten sagt uns was er will. Er bestimmt was er zulässt. Jedenfalls wenn, wie bei uns kaum jemand da ist, um ihn zu pflegen bzw zu wässern.
LöschenDeinen Waldgarten finde ich sehr schön!
Nun ich glaube schon, dass das gut mit dem Spankorb funktioniert. So als Bewurzelungshilfe gut. Bloß bis der verrottet. Wenn es so aussehen aussehen SOLL, ist es in Ordnung. Ich mag es nicht so gerne, alles mögliche zu bepflanzen. Töpfe ist in Ordnung (für mich gilt das so).
Wallnussbaumunterpflanzung ist schwierig, das glaube ich auf's Wort. Die Gerbsäure der Blätter sorgt dafür. Im Moment steht unser Wallnussbaum noch in einer undurchdringlichen Wildnis. Dort muss der Bagger ran. Das ist in unserem Plan noch nicht vorgesehen. Da werde ich wohl später nur Rasen lassen.
LG lykka
Hallo,
AntwortenLöschenauch ich mag gerne pflegeleichte Bodendecker, die auch noch attraktiv sind.Der flache Bodendecker mit den hellblauen Sternchenblüten ist Isotoma fluviatilis bzw. Pratia pedunculata, ein ganz reizender Dauerblüher. Leider fressen bei mir im Garten die Schnecken manchmal die Blüten ab. Aber er ist auch ganz entzückend in flachen Schalen.
Viele Grüße
Anja
Danke für die Aufklärung, liebe Anja! Mit Schnecken haben wir ja weniger Probleme, aber für diesen Bodendecker hätte ich auch keinen Platz mehr, vielleicht im Vorgarten später.
LöschenViele Grüße
Sara
Sehr tolle Zusammenfassung über das Thema Bodendecker. Mein Walnussbaum streckte seine Wurzeln mehrere Meter über die Trauflinie hinaus bis in den Gemüsegarten, das gar nicht optimal war ... LG Arlene
AntwortenLöschen