In diesem Post hatte ich unseren Holunderbaum im diesjährigen Zustand abgebildet.
Und nun ging es an die Ernte - wir übernahmen also den Job, den meine verstorbene Mutter früher immer ausübte und stellten Holunderbeer-Sirup her.
Ein etwas mühsames "Geschäft". Nachdem die Beerendolden gepflückt wurden, müssen sie mit der Gabel von den Stielen gestreift werden. Dabei gerät der ein oder andere Stiel mit in die Schüssel. Diese sollte man möglichst herausfischen, ebenso wie grüne Beeren, die sich leider auch immer an den Dolden befinden, denn der Reifezustand ist doch sehr unterschiedlich. Doch würde man warten, bis alle Beeren reif sind, hingen nicht mehr viele an dem Baum, denn die Stare picken die reif gewordenen Beeren einfach aus den Dolden. Mitunter hängen dadurch nur noch Dolden mit überwiegend grünen Beeren am Baum, während die reifen schon weggefuttert wurden.
Nachdem die Beeren also verlesen wurden, geht man nach einem der Rezepte vor. Ich habe eines aus dem Internet genommen, da ich nicht genau weiß, wie meine Mutter es gemacht hat.
Im Prinzip ist es ganz einfach. Die Beeren werden mit Zucker gekocht, Zitronensaft hinzugefügt und noch heiß in entsprechende Flaschen abgefüllt.
Dass Zucker zwar nicht gesund ist, wissen heute fast alle, er ist ein reines Industrie-Produkt - aber man muß dabei bedenken, daß in unseren Breiten vieles schon immer konserviert werden mußte, um im Winter etwas davon zu haben. Die besten Konservierungsmittel sind die einfachsten! Wobei die heutige Konservierung, wie wir sie kennen, so lange noch nicht existiert!
Der Anbruch des Konservenzeitalters
(Google Book) "Nahrunggewohnheiten in der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts"
Von Süßstoffen halte ich daher nichts! Sie schaden lediglich unserer Gesundheit und das in einem größeren Maße als Industriezucker!
Aus dem verlinkten Google-Book (S. 356) ist zu entnehmen, dass Fruchtsäfte vor der Industrialisierung natürlich ohne Zucker und bis zur Zähflüssigkeit eingekocht und dadurch haltbar gemacht wurden.
Marmeladen und Gelees unter reichlichem Zuckerzusatz hat der Mensch vor der Industrialisierung niemals hergestellt. Gesund sind diese ganz sicher auch nicht! Es ist gut, Alternativen zu kennen. Allerdings keine Süßstoffe, die NOCH ungesünder, oft sogar krebserregend sind.
Das nächste Mal werden wir es nach der althergebrachten Methode versuchen, den Saft bis zur Zähflüssigkeit einkochen und dadurch haltbar machen! Und das ganz ohne Zucker! Sollte solch ein "Saft" zu sauer sein (obwohl ich sauer liebe!), kann man ja Ahornsirup oder ähnliches, also weniger Schädliches als Zucker, in kleiner Menge beigeben.
Hierzu gleich mal zwei Videos von Frau Prof. Dr. Dr. Karin Michels
vom Institut für Prävention und Tumorepidemiologie der Uniklinik Freiburg
Wahrheit und Legende: Kann Ernährung Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindern?
Kokosöl und andere Ernährungsirrtümer
Und die Flaschen werden nun nachträglich noch nachgeliefert ... alles ganz einfach mit einfachen Etiketten und per Hand beschriftet - nur ja kein unnötiger Aufwand. Wenn die Flaschen leer sind, kommt das ganze eh ins Recycling ... ganze 6 Flaschen sind es geworden ...
liebe sara...allerdings, einmal - nur ein einziges Mal habe ich die Holunderernte genutzt um Sirup, bzw. Saft und Likör daraus zuzubereiten und war verzweifelt wie viel man dafür braucht und wie mühsam es ist sie von den Stängeln zu streifen ohne ständig auszusieben - die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröppchen" - lacht - ich bewundere dich, wie viel Arbeit du dir damit gemacht hast.
AntwortenLöschenErst nach der Fertigung wird sich zeigen ob und wie genießbar oder lecker es geworden ist.
mein riesiger Strauch am Ende des gartens sit leider des Jahr völlig vertrocknet und was da noch darn hing, haben sich die Piepmätze geholt, denen ich es allerdings von herzen gönne !
Generell fnd ist, ich die Ernte egal wovon - durch die enorme Trockenheit in diesem Sommer recht mager, reicht dennoch von "der Hand in den Mund.
Guten Appetit....und herzliche Grüße angelface
Das glaube ich, liebe Angel! ;-) Wir vom Volk der Dichter und Denker haben es eher mit dem Kopf als mit den Händen *lach* ... und wie ich ganz unten an Karen schon schrieb - hat mein Mann die Hauptarbeit geleistet. *grins*. Ich bin auch nicht so der Einkochtyp. Meine Mutti hat sich immer sehr viel Arbeit damit gemacht, Jahr für Jahr. Sie war das so gewöhnt und liebte es. So hat jeder seine Gaben und Vorlieben ...
LöschenGäbe es niemanden, der diese Dinge gerne tut und wirklich gut beherrscht, sähe es für unsereins nicht gut aus. ;-)
Ist ja schade, daß Dein Holunderstrauch vertrocknet ist! Ich habe den Garten immer bewässert, das hat insgesamt wohl ausgereicht. Aber sonst ist es hier genauso. Meine Erbsen beispielsweise trugen kaum, auch die Beerensträucher nicht. Das Einzige waren die Kirschen, von denen ich dank des Netzes einige ernten konnte, doch dann wurde es sehr heiß und nichts wuchs mehr richtig.
Entsprechend sind einige kaufbare Obst und Gemüse jetzt recht teuer geworden. Da lohnt es sich künftig vielleicht doch, selbst anzubauen und gründlich zu bewässern, denn wenn die Sommer nun immer öfter so heiß und trocken werden, wer soll dann die teuren Lebensmittel aus Übersee noch bezahlen? Wobei es ja bald überall so trocken war.
Liebe Grüße
Sara
Ach Holundersirup ist einfach das Beste! Aber eh wie du sagst, leider etwas mühsam herzustellen. Meine Oma hat ihn früher auch immer gemacht und wie von dir beschrieben einfach so lange eingekocht bis der Sirup dickflüssig genug war. Hat an sich immer ganz gut geklappt. :)
AntwortenLöschenGLG, Andrea
Pebbles and Blooms
Hört sich spannend an! Wegen des Vitamin/Vitalstoffverlustes, wie hier weiter unten schon zur Sprache kam, müßte man sich schlau machen bzw. andere Konservierungsmethoden in Betracht ziehen, z.B. Kochen ganz ohne Zucker, dafür einfrieren ...
LöschenLiebe Grüße
Sara
Wir mögen schwarzen Holundersaft auch sehr gern. In unserem Garten wächst auch roter Holunder (https://eingartenindersteiermark.blogspot.com/2018/06/ein-blick-ins-wilde-ecke.html). Seine Beeren sind schon im Juni reif. Der Sirup schmeckt uns noch besser als der schwarze Holundersaft. LG und genieß Deinen Tag mit frischem Saft.
AntwortenLöschenDen Roten Holunder wage ich nicht zu probieren - irgendwo hatte ich gelesen, dass man die Kerne entfernen muß, da er giftig ist? Wie auch immer, wir haben eh keinen Roten Holunder und ich müßte ihn erst im Wald suchen gehen.
LöschenDanke und liebe Grüße
Sara
Wenn man den Saft bis zur Zähflüssigkeit verkocht, werden durch die Hitze auch viele gesunde Inhaltsstoffe zerstört. Deshalb ist es doch schön, dass man durch das Einkochen mit Zucker die Möglichkeit einer schnellen und schonenden Verarbeitung der Gartenfrüchte hat (die früheren Jahrhunderten nicht zur Verfügung stand, da wurden Beeren hauptsächlich getrocknet). Man braucht ja nur wenig Sirup, um daraus ein köstliches Getränk zu zaubern - ein Genuss! Ich verzichte lieber auf die versteckten Zucker in Ketchup, Soßen, Fertiggerichten etc.
AntwortenLöschenDas ist sicherlich richtig und beim Holundersirup sehe ich das auch nicht so dramatisch, da er eher wie eine Medizin in geringen Mengen genossen wird. Doch wenn man täglich Zucker in größeren zu sich nimmt, hätte ich durchaus Bedenken. Auf all die Konserven und Präparate verzichte ich auch liebend gern. Das ist für mich auch kein Verzicht, weil das Zeug nicht wirklich schmeckt. Das merkt man spätestens dann, wenn man einmal einige Zeit fastet, denn dadurch verfeinert sich der Geschmackssinn wieder und alles Künstliche schmeckt nicht mehr.
LöschenLiebe Grüße
Sara
ach der Zucker .... nun ja, klar ist zuviel davon ungesund, aber mal ganz ehrlich - wie viel von dem Sirup trinkt man pro Tag? das Problem sind wahrscheinlich eher die absolut fiesen Sachen, wie fertiger Weißkrautsalat - da haben 3 Eßlöffel voll garantiert 30x mehr Zucker als ein Glas Holundersirup mit Wasser verdünnt .....
AntwortenLöschenliebe GRüße
Manu
die Kokosöl für alles mögliche liebt und noch lebt :)
Da hast Du natürlich vollkommen recht, aber ich schaue grundsätzlich auf den Zucker und esse nach Möglichkeit weder weißen noch braunen, nichts aus Konserven, keine Präparate etc. Insofern bin ich da schon auf der sicheren Seite. Den Holundersirup betrachte ich als Medizin und da habe ich es halt genauso betrachtet, wie Du es hier schreibst - man nimmt schließlich nur wenig davon.
LöschenKokosöl bzw. -fett - auch das ungehärtete!! habe ich persönlich noch nie gut vertragen, wofür ich allerdings die gesättigten Fette verantwortlich mache.
Liebe Grüße
Sara
In der Tat ein mühsames Vorhaben, liebe Sara! Ich habe ein einziges Mal Fliederbeersaft gemacht, das war eine ganz schöne Sauerei. Da wir erst seit diesem Jahr einen ganz jungen Holunder im Garten haben, überlasse ich dessen Beeren künftig gerne den Vögeln.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Karen
Um ehrlich zu sein, liebe Karen hat die Hauptarbeit mein Mann gemacht. 😇😁
LöschenOft werden wir es wohl auch nicht wiederholen. 😉
Liebe Grüße
Sara
Liebe Sara,
AntwortenLöschendas sieht nach einer sehr mühseligen Arbeit aus, aber so ist es auch eine schöne Erinnerung an die Tradition deiner Mutter. Ich habe bisher den Holunder nur als Saft getrunken. Eine Freundin von mir macht regelmäßig Holunderblütensirup, der auch recht lecker ist. Der verwendeten Zuckermengen sind allerdings schon etwas erschreckend, aber man nimmt ja nur wenig davon....wie du oben auch schreibst. Es bietet sich ja auch mal als Geschenk aus dem Garten an....;-)
LG Sigrun
Das kann man wohl sagen, liebe Sigrun. Im Grunde ist es ja Saft, wenn man so will. Der Zucker konserviert ihn lediglich. Ich habe aber nie ausprobiert, ob sich der Saft ohne Zucker genauso lange halten würde. Es sind halt die alten Rezepte, die jeder so kennt. Und da man in der Tat nur ganz geringe Mengen nimmt - schon der Wirkstoffe des Holunders wegen - ist das dann kein Drama.
LöschenIch bin aber sowieso kein Safttrinker. Denn wenn man den Saft einmal umrechnen würde auf all die Früchte, die man - gekaut - zu sich nehmen müßte - so viel schafft kein Mensch. Daher führt man i.d.R. viel zu viele Kohlenhydrate mit Säften zusätzlich zu und ich vertrags auch nicht.
Den Holundersirup nahmen wir früher immer zum "Würzen" von Brei für die Kinder, die das gerne mochten, z.B. Maisgrieß mit Sirup. Und das war dann eine kleine Menge. So eine Flasche hat dann ewig gereicht. Man selbst kann all das gar nicht verbrauchen und müßte schon etwas von der "Produktion" verschenken. Diese paar Flaschen würden demzufolge bei uns Jahre reichen.
Es ist aber ein schönes Gefühl, dass man - zur Not - sich aus seinem Garten ernähren kann, in jedem Falle besser, etwas selbst herzustellen, als z.B. den Holunderblütensirup von I*ea zu kaufen, der nicht mal richtig nach Blütensirup schmeckt. ;-)
Wir werden es aber wohl auch kein zweites Mal machen, da ich bei meiner Ernährung wirklich sehr selten dazu greife.
Liebe Grüße
Sara
Holundersaftschorle liebe ich sehr!
AntwortenLöschenDen persönlichen Zuckerverbrauch schraubten wir bereits vor etlichen Jahren konsequent zurück. Mit dem Ergebnis, dass uns heute gekaufter Kuchen im Café entsetzlich süß vorkommt. Meine Marmelade habe ich im Übrigen vollkommen ohne Zucker erstellt, stattdessen mit Zimt und Sternanis angereichert. Das geht!
Im Übrigen haben wir auch das Salz reduziert in der Zubereitung unserer Speisen.
Ein herzlicher Sonnengruß... zum Sonntag von Heidrun
Liebe Heidrun,
Löschendas geht mir genauso - vieles an Fertigem kommt mir heutzutage, wenn ich tatsächlich mal in die Verlegenheit komme, es zu mir zu nehmen, auch entsetzlich süß vor. Wenn man das Künstliche weglässt oder auch nach einem Fasten, normalisiert sich der Geschmackssinn wieder.
Ich verwende allerdings auch keine Süßstoffe!
Wie machst Du die Marmelade denn haltbar? Ich bin allerdings kein Marmeladenesser. Ich esse die Früchte lieber roh, dann, wenn es sie gibt. Oder eingefrorene, im Müsli.
Was das Salz betrifft, da kann ich Dir auch nur zustimmen. Wer unter Bluthochdruck und angeschlagenen Nieren leidet, wie meine verstorbene Mutter, muß da besonders drauf achten. Heute ist auch das Meersalz nicht mehr zu vertreten, weil Microplastik sich dazwischen befindet. Alles ist im Wandel ...
Wir haben allerdings noch nie übermäßig viel Salz verwendet, daher brauche ich auf nichts verzichten.
Liebe Grüße und schon mal ein schönes Wochenende - war verreist - daher erst jetzt
Sara
Liebe Sara,
AntwortenLöschenHolundersaft trinke ich recht gerne, wenn ich auch die Arbeit scheue, die Du jetzt auf Dich genommen hast.
Ernährung ist ein regelrechtes Streitthema und dauernd gibt es neue "Erkenntnisse", die sich manchmal sogar widersprechen. Eigentlich sollte bei jeder Studie, die veröffentlicht wird, immer gesagt werden, wer sie letztlich bezahlt hat. Dann könnte man sich schon viel besser ein Bild über den Wahrheitsgehalt der Studie machen.
Ich für meinen Teil habe beschlossen, was die Ernährung angeht, einfach meinem Bauchgefühl zu folgen.
Ich wünsche Dir eine wundervolle Woche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Lieber Wolfgang,
Löschenum ehrlich zu sein, hat mein Mann das Meiste erledigt. ;-) Ich bin ja nicht so die Einkocherin. Meine Mutter hatte das aber immer sehr gerne gemacht.
Ja, jeder will sich profilieren und "neue" Erkenntnisse an den Mann bringen. Da muß jeder für sich selbst entscheiden, was er für richtig hält.
Auf Wissenschaft gebe ich nicht sooo sehr viel, denn wie Du schon schreibst, weiß man nie, wer diese Studien gesponsert hat und selbst dann können sie noch fehlerbehaftet sein.
Ich verlasse mich lieber auf das uralte Wissen der Menschheit und mein Bauchgefühl. Zucker in egal welcher Form, womit ich den fabrikatorisch hergestellten meine, hat es ja vor der Industrialisierung nicht gegeben und solch ein Präparat kann niemals gesund sein, vor allem dann nicht, wenn es in Mengen genossen wird. Daher brauche ich dafür auch keinerlei Studien, Wissenschaftler sind nicht Gott, was manche allerdings gerne sein wollen, arrogant wie sie sind!
Kleine Mengen Zucker finde ich auch nicht dramatisch. Ansonsten höre ich wie Du, auf mein Bauchgefühl, esse vegetarisch und aus möglichst guten Quellen. Mehr kann man nicht tun.
Säfte nehme ich eigentlich gar nicht zu mir - mit dem Holundersaft haben wir früher den Kindern ihren Brei gerne "gewürzt" - also in kleinen Mengen darüber gegeben, das hat ihnen immer sehr gemundet. Oder mal ein wenig in den Tee. Auch im Wasser kann ein Teelöffelchen sehr erfrischend sein. Es gibt also nicht viel, wo ich es anwenden könnte oder wollte. Daher erzeugen wir auch keine weiteren Säfte, denn für uns allein wäre es zu viel - man muß das dann ja auch aufbrauchen. Und unsere Kinder wollen auch keine Säfte mehr.
Liebe Grüße und nun kann ich schon wieder ein schönes Wochenende wünschen - die Zeit vergeht so schnell, aber ich war gerade erst in Berlin ...
Sara