Ein wenig Holz- bzw. Baumkunde kann auch in einem Garten-Blog nicht schaden. Nachdem es nun tagelang regnet und draußen dauergrau ist, mußte ich mir hier etwas anderes einfallen lassen.
Über Holz und Bäume wollte ich schon immer einmal schreiben ;-)
Wir alle haben in irgendeiner Form Holz im Garten, sei es in Form von Bäumen oder verholzten Trieben von Rosen, Sträuchern . . . und die Jahresringe der Bäume kennt jedes kleine Kind.
Haben darüber hinaus meine Leser schon einmal etwas von der Zopfung beim Stammholz gehört? Darüber ist in der Tat so auf Anhieb kaum etwas im Internet zu finden. In diesem Dokument auf Seite 96 beispielsweise. Jedoch findet sich in Wikipedia der Begriff Zopfstück, womit ganz einfach der Wipfelbereich gemeint ist.
Begriffe aus der Forstwirtschaft - und es ist doch schön, einige davon zu kennen. Werden doch vielerorts inzwischen Waldlehrgänge, Waldführungen, Waldtage und dergleichen angeboten. Zurück zur Natur heißt das Motto - je mehr der Mensch die Natur zerstört, desto mehr auch sprießen solche Angebote wie Pilze aus dem Boden. Die Angst und das schlechte Gewissen treiben uns an, vielleicht auch ein wenig Hoffnung auf Besserung . . .
Ich bin nun in der glücklichen Lage, eine Broschüre über das Holz zu besitzen vom AID Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der ich dieses Wissen zum Teil entnommen habe.
Eigentlich wollte ich hauptsächlich meine gesammelten Hölzer (Fotos), Baumstämme, Holzpolter und wie sie da alle heißen nicht nur per Bild sondern auch mit fachgerechter Benennung zeigen. Ich finde es um so vieles netter, ein wenig über Baum und Holz Bescheid zu wissen, als immer nur Bilder zu zeigen.
Ein Holzpolter sieht zum Beispiel so aus.Polter sind einfach spezielle Lagerplätze für Langhölzer.
Ein Baum zum Beispiel kann regelrecht gesund geschnitten werden, zumindest der abgesägte Baumstamm. Beim Gesundschneiden sägt man den kranken oder anbrüchigen Teil, wie es in meiner Broschüre heißt, weg, so daß das restliche Holz noch Verwendung finden kann. Der Verwendungsmöglichkeiten gibt es mannigfaltige. Auch dieser Begriff ist in diesem Dokument auf der zweiten Seite zu finden (unter Motormanuelles Zufällen).
Ob an diesen Stämmen etwas gesund geschnitten wurde, kann ich leider nicht beurteilen. Es lohnt sich jedoch, einmal ganz genau hinzuschauen. Da liegt nicht einfach nur Holz! An einigen Stellen wurde zum Beispiel die Rinde entfernt. Im Kern mancher Stämme, also in der Mitte, wo die sog. Jahresringe beginnen, sind dunkle Flecken erkennbar . . . vermutlich eine Buche mit spritzkernartigem Rotkern, wozu die Buchen im höheren Alter neigen sollen.
Außerdem gibt es sog. Naßkerne im Tannenholz, die jedoch keine Verminderung der Holzqualität bedeuten und nicht mit der Holzfäule, wie sie bspw. Hallimasch verursachen kann, identisch ist. Dennoch leiden Tannenbäume auch unter pathologischen Naßkernen im Wurzel- und Stammholz, welches als Symbol des Tannensterbens gilt.
Die pathologischen Naßkerne werden u.a. durch anerobe Bakterien besiedelt. Solche Naßkerne erkennt man an ihrer braunen Farbe und dem Auftreten von Buttersäure, welches an einen unverkennbarem, an Katzenharn erinnernden Geruch gekoppelt ist. Es lohnt sich also, im Wald genau hinzuschnuppern!
Dies fand ich in meinem Buch "So stirbt der Wald" Schadbilder und Krankheitsverlauf, BLV Verlagsgesellschaft 1983
Fehler in der Beschaffenheit des Holzes
Von der Fällung der Wälder
und gehöriger Anwendung des gefällten Holzes- ein altes Buch in Google Books -
Holzkunde
Holzatlas
Forstwissenschaftliche Fakultäten gibt es bspw. in Göttingen, Dresden,
Und was sich letztendlich aus dem Werkstoff Holz so gestalten läßt, zeigt uns dieser weise Uhu.
Das ist ja ein wahrer Fachbeitrag. Ich hab -außer den Jahresringen- nichts von dem gewusst, was du beschreibst. Liegt wohl daran, dass ich selten im Wald bin. Das muss sich unbedingt ändern, denn ich liebe den Wald mit all dem, was er beherbergt.
AntwortenLöschenDanke für den ausführlichen Bericht.
LG Heidi
Liebe Sara, das ist ein sehr interessanter und aufschlussreicher Artikel. Vielen Dank.
AntwortenLöschenlg kathrin
Ich habe heute ein wenig in deinem Blog rumgestöbert. Da gibt es wirklich sehr interessante Berichte.
AntwortenLöschenHerzlichen Dank.
lieber Gruss
Bettina