Samstag, 30. Juli 2011

Das Kapillarwasser im Zusammenhang mit dem Boden und Gießen



Ringelblumen (Calendula) gedeihen im Waldgarten kaum. Woran es liegt, möchte ich noch ergründen, evt. mit Hilfe der aktuellen kraut&rüben

Über den Boden habe ich ja schon Weniges gepostet. Leider hatte ich bislang meine Unterlagen aus einem Gartenbau-Seminar von vor Jahren noch im Umzugskarton. Und die habe ich heute wiedergefunden! Denn da ging mir eine Sache nicht aus dem Sinn. -Jedoch fiel mir der genaue Sachverhalt auch nicht ein, zumindest nicht so, daß ich ihn verständlich hätte formulieren können. Doch jetzt hab' ich das Dokument wiedergefunden "Grüne Information" Landesverband Braunschweig der Kleingärtner e.V. Landesfachberatung (1) - das wir seinerzeit bei oben genannten Seminar erhielten. (Nein, wir waren NIE Kleingärtner!!! Sondern bewohnten damals ein eigenes Haus mit freilich nicht sooo großem Garten.)

Eine Folgeschrift nannte sich "Der Boden II. Teil - Die Möglichkeiten seiner Verbesserung". Und vielleicht gibt es diese Schriften ja so oder in ähnlicher Form dort noch zu kaufen. Worum es mir also eigentlich geht, ist das so genannte Kapillarwasser. Denn das ist das Wasser, das den Pflanzen in der Hauptsache zur Verfügung steht. Im Boden wirken so genannte Bindekräfte, die einen Teil des Wassers in den Kapillarröhrchen festhalten. Man nennt dies das gebundene Wasser.Wenn die Kräfte, die das Wasser im Boden festhalten, größer als die Kapillarität werden und als die Saugwirkung der Pflanzenwurzeln, kommt es zum Welken der Pflanzen. Je mehr dieser Kapillarröhrchen der Boden besitzt, desto mehr hat er die Fähigkeit, das Wasser hochzusaugen. Das kann man in einem physikalischen Versuch ganz einfach nachstellen mit 3 sehr dünnen Glasröhrchen von unterschiedlichem Durchmesser, die man in gefärbtes Wasser stellt:
Das Wasser steigt in den einzelnen Röhrchen verschieden hoch. Je enger das Rohr ist, desto höher steigt es. Durch die Haarröhrchenwirkung (Adhäsion = Anziehung zwishen Wand und Wassermolekülen) wird das Wasser emporgesaugt. Im Boden ist es die selbe Wirkung, denn je mehr feinste Kapillarröhrchen unser Boden besitzt, desto mehr ist er fähig, das Wasser hochzusaugen.
Das Kapillarwasser erklärt also, warum man nicht so viel zu gießen braucht, wenn der Boden ordentlich, also fachgerecht bearbeitet wurde. Mit ein bißchen Mulchen (wir wir früher im jugendlichen Leichtsinn und Idealismus auch einmal dachten) ist es nämlich nicht getan.
Eine alte Gärtner-Regel sagt, daß einmal hacken soviel bewirkt wie dreimal gießen ...
Die Bauern wissen schon, warum sie ihre Böden so bearbeiten, WIE sie sie bearbeiten! Das wird von Generation zu Generation weitergegeben. Sonst würden sie nichts ernten! Und ihre Pflanzen würden verkümmern und verdorren. Und auch unsere Altvorderen, die noch schöne und gleichzeitige Nutzgärten besaßen, wußten ganz genau was sie zu tun hatten.
Heute möchte man mit wenig Arbeit viel Freizeitgenuß erzielen, und so gehts nun mal leider nicht, wenn man einen wirklichen Nutzen vom Garten haben will! - Es sei denn, man bevorzugt Wald - so wie wir derzeit . . .

Der Bodenzustand ist mit entscheidend und die Speicherfähigkeit eines Bodens für Wasser in pflanzenverfügbarer Form nennt man Feldkapazität. Sehr wichtig ist auch der Humus, der sich NUR in der obersten Schicht des Bodens befindet - man kann ihn mit Gründüngung verbessern.
Bodenwasser 
Hydrologie 
Bodenbearbeitung 
Durch geeignete Bodenbearbeitungsverfahren lässt sich ferner unter anderem der Wasserhaushalt des Bodens beeinflussen (z. B. Minderung der Verdunstung durch Brechen der Bodenkapillare) 
Konservierende Bodenbearbeitung hilft Wasser sparen 
Wasser im Gartenbau 
MERKE: Einmal hacken spart drei mal gießen!!!
Grundlagen zur Bodenfruchtbarkeit 
Nun haben wir hier überwiegend Wald, bestenfalls Park und der bearbeitet sich weitgehend selbst - allerdings gedeihen dadurch einige Pflanzen hier nicht, die in Ziergärten, die permanent und ordentlich beackert werden, selbstverständlich wachsen und blühen. Insofern schon ist es zwecklos, all diese Pflanzen hier herholen zu wollen. Das wäre zum Fenster hinausgeworfenes Geld. Da diese Pflanzen kümmern würden und bald schon wieder eingehen - wie die Hortensien zum Beispiel ... Denn wir können die Zeit für all das, was notwendig wäre, einfach nicht aufbringen, selbst wenn wir es wollten.

Dieser Beitrag ist auch eine Ergänzung zu diesem Post!

Ein Bild von einem Ackerrand in der Nähe - dort blühen zur Zeit gerade diese winzigblütigen Acker-Vergissmeinnicht (Myosotis arvensis).

4 Kommentare:

  1. Liebe Sara,

    du kannst es nicht genug betonen:
    Einmal hacken spart 3x gießen.

    Das weiß ich von meinem Vater.

    Frohe Sonntagsgrüße
    Angela und Elisabeth

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  2. Ich weiß das auch und lockere den Boden nach dem Regen auf. Aber trotzdem gut, daß Du es hiernochmal gut beschrieben hast.
    Ich lese auch kraut&rüben und viele Jahre und habe mich über den Ringelblumenbeitrag sehr gefreut.
    Bei mir wachsen sie in Mengen, ich immer mal welche rauszupfen sonst ist der Garten übervoll.
    Es sind wieder viele Samen dran.

    LG
    Brigitte

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  3. Liebe Sara,

    nachdem ich nicht auf deinem anderen Blog
    kommentieren kann (mein Computer geht immer
    wieder aus), schreibe ich dir hier.

    Schön, dass du doch keine Blogpause einlegst.

    Frohe Sonntagsgrüße
    Elisabeth

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  4. Liebe Sara,
    eine bekannte aber doch nicht sehr oft ausgeübte Tatsache. Viele hacken nicht so, dass es die Boden feuchtigkeit erhalten bleibt. Abdecken ist halt einfacher, VG Manfred

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