Auch wenn sich an
Gartenzwergen die Geister scheiden und sie für mich eigentlich auch eher in die spießbürgerliche Ecke gehören, habe ich doch
diesen Einen damals gekauft, als meine Kinder noch kleine Kinder waren. Vielleicht aus einer romantischen Erinnerung heraus . . . Denn als ich selbst noch ein kleines Kind war, gab es in unserer Nachbarschaft mal einen wahrhaft
märchenhaften Garten, in dem kleine Schlösser, Burgen, Elfen, Könige, Königinnen, das Dornröschen, der Froschkönig, plätschernde Brunnen, Fontänen, Rehe, Brüderchen und Schwesterchen und eben zahlreiche Gartenzwerge hausten. Das Besondere an diesem Garten war nicht etwa eine wahllose Zurschaustellung dieser Objekte, wie man das heute zuweilen noch findet - nein, alles ergab einen Sinn, wirkte harmonisch, die Szenerien aufeinander aufgebaut und in sich schlüssig. Dieser Garten gehörte einer liebevollen
alten Dame und ich denke heute manchmal noch darüber nach, was sie wohl für ein Mensch gewesen sein mag und was sie inspirierte, diesen märchenhaften Garten zu erschaffen. Es war so, als tat sie es für uns Kinder, die wir täglich an ihrem Garten vorbeikamen. Immer hatte sie ein freundliches Wort oder ein Lächeln auf den Lippen . . . Einen solchen Märchengarten habe ich nie wieder gesehen, aber er ist mir im Gedächtnis geblieben. Und so kam es zu diesem - einen - Gartenzwerg. ;-)
Denn ansonsten finde ich diese Figuren eher kitschig und mag es ohnehin nicht, wenn MEINEN Garten Figuren oder Figürchen bevölkern. Ich mag's gern einfach und nicht allzu (unnötig!) arbeitsaufwändig. Wenige Ausnahmen sind akzeptiert.
Bei anderen, in anderen Gärten von Leuten, die etwas von dieser Inszenierung verstehen, schaue ich mir die Deko-Szenarien jedoch sehr gerne an, so wie bei Silke/Dekogerümpel.
Gartenzwerge spalten die Gesellschaft
Doch weiß ich auch von Leuten, die überdimensional große oder hohe Gartenzwerge besitzen - ob Kult oder Protest . . . oder von jedem etwas . . .
August Heisner hatte 1872 die erste Manufaktor für Keramikzwerge in
Thüringen. Doch sind Gartenzwerge
lt. Wikipedia
schon viel älter. Die ältesten erhaltenen Zwerge sind die von Johann Bernhard
Fischer von Erlach aus Marmor im Zwergelgarten von Schloss Mirabell in Salzburg
aus den Jahren 1690 und 1695.Gartenzwerge wurden übrigens oft Gärtnern oder
mittelalterlichen Bergleuten nachgebildet. Deshalb tragen sie häufig Schürze,
Schaufel, Spitzhacke, Laterne und/oder Schubkarre, während ihre
rote Mütze eher
an die des Weihnachtsmannes erinnert.
Daß ich überhaupt auf Gartenzwerge komme, habe ich einem Kurz-Artikel unserer
Tageszeitung zu verdanken:
"Die Ehrenrettung des Gartenzwergs". Nur ist der Artikel nicht im öffentlichen Online-Angebot zu finden. Doch beim
Googeln findet sich immer etwas. Im Artikel ging es um das
Schloss Fasanerie im osthessischen Eichenzell, wo den Zwergen gerade eine
Ausstellung gewidmet wird, die noch bis 2. Juni läuft.
der Flyer zur Ausstellung
Was meinen meine Leser? Kitsch oder Kult? - Habt Ihr überhaupt einen oder mehrere Gartenzwerge? Dann würde ich gern Eure Fotos sehen! :-)
Liebe Sara,
AntwortenLöschenalso niedlich sind sie ja anzusehen, die Gartenzwerge - es gibt ja eine Unmenge verschiedenster Arten -
meins ist es nicht aber anschauen tue ich sie schon gerne und es stiehlt sich dann immer ein Lächeln in mein Gesicht -
außerdem finde ich es gut, wenn nicht alle das Gleiche zeigen - das ist doch grade das Interessante - jedem das Seine - ich find´s gut - und wenn sie dann noch Erinnerungen an die Kindheit oder der eigenen Kinder bergen ist es eine besonders schöne Sache -
hab einen gemütlichen Abend -
liebe Grüße - Ruth
Liebe Sara,
AntwortenLöschenich neige eher zu Kitsch. Aber für viele Menschen ist es auch Kult. Meine Vorgarten zieren keine Gartenzwerge.
Liebe Grüße schickt dir
Irmi